Mi, 22.01.2014 , 14:40 Uhr

Katholikentag in Regensburg - Programm vorgestellt

Der 99. Katholikentag in Regensburg soll ein Ort des Dialoges werden. Auch kirchenkritische Organisationen sind daher eingeladen. Über allem schwebt allerdings der Geist von Papst Franziskus, der die Zuwendung zu den Rändern der Gesellschaft und den Armen fordert.

 

Eigentlich widmet sich ein Katholikentag in erster Linie gesellschaftlichen Themen – über dem 99. Katholikentag in Regensburg schwebt aber der Geist von Papst Franziskus. «Dieser Papst ist eine Herausforderung für uns», sagte der Veranstalter des großen Treffens katholischer Laien, Alois Glück, am Mittwoch in der Domstadt. Der Pontifex werde die Veranstaltungen vom 28. Mai bis 1. Juni prägen, betonte der Präsident des Zentralkomitees der deutschen Katholiken (ZdK). In erster Linie bedeuteten die Äußerungen des katholischen Oberhauptes für die Laien die Zuwendung zu den Armen.

 

Der Katholikentag in der Oberpfalz soll aber auch ein Ort des kritischen Dialoges werden. «Ich wünsche mir eine gute Streitkultur», sagte Glück bei der Vorstellung des Programms. Es werde keine Denk- und Redeverbote geben. So seien auch die kirchenkritische Organisation «Wir sind Kirche» und die in der Amtskirche umstrittene Schwangerenberatung Donum Vitae mit Veranstaltungen oder einem Stand vertreten.

Regensburg ist nach 1849 und 1904 zum dritten Mal Gastgeber des Katholikentages. Es werden mehrere zehntausend Teilnehmer erwartet. Unter dem Leitwort «Mit Christus Brücken bauen» stehen soziale und ökologische Fragen sowie die Einheit Europas im Vordergrund. So werden aktuelle Themen wie die Energiewende, Nachhaltigkeit, der Schutz des Lebens sowie Drogen- und Menschenhandel und die Asylproblematik behandelt. Etwa zwei Drittel der mehr als 1600 Veranstaltungen werden gesellschaftliche Themen ins Zentrum stellen, ein Drittel kirchliche Themen. Zudem ist ein Dialog der Religionen unter anderem mit jüdischen und muslimischen Vertretern geplant.

 

Auch Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) und Bundespräsident Joachim Gauck werden erwartet. Merkel nimmt nach derzeitigem Stand an der Diskussion «Hat die Welt noch einen Platz für Europa?» teil. Gauck will sich auf dem Podium zum Thema «Wie viel Religion verträgt die säkulare Gesellschaft» einbringen.

Der Regensburger Bischof Rudolf Voderholzer erinnerte an die zeitlichen Zusammenhänge. «100 Jahre nach Beginn des Ersten Weltkrieges und 25 Jahre nach dem friedlichen Mauerfall wollen wir diese Ereignisse ins Bewusstsein rufen», betonte er. Mittlerweile sei eine Brücke in Europa gebaut worden, die Hass, Gewalt und ideologische Verbohrtheit überwunden habe. Bei einer Wallfahrt zur tschechischen Grenze soll dieser ehemalige Graben symbolisch überwunden werden. Die beiden großen Gottesdienstes an Christi Himmelfahrt und zum Abschluss in einem Leichtathletikstadion sind für Voderholzer die geistlichen Höhepunkte des Katholikentages. Dabei werden jeweils mehrere tausend Gläubige erwartet.

 

dpa/mg 

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