Kardinal Gerhard Ludwig Müller, der ehemalige Präfekt der römischen Glaubenskongregation und früherer Bischof von Regensburg, hat die gemeinsamen Abendmahlsgottesdienste katholischer und evangelischer Christen beim Ökumenischen Kirchentag in Frankfurt/Main kritisiert. Dies sei «eine Provokation des Lehramtes der katholischen Kirche», teilte Müller der Deutschen Presse-Agentur mit.
In vier Präsenzgottesdiensten waren am Samstagabend in Frankfurt Katholiken eingeladen worden, am evangelischen Abendmahl teilzunehmen, während Protestanten umgekehrt die katholische Eucharistie mitfeiern konnten.
«Niemand kann eigenmächtig und nach eigenem Gusto die Gegensätze zwischen evangelisch-protestantischem und katholischen Glaubensbekenntnis für nebensächlich erklären oder ignorieren», kommentierte Müller, früher Bischof von Regensburg. «Wer sich im Widerspruch zur katholischen Lehre und ihrer verbindlichen Auslegung durch das römische Lehramt verhält, ist nicht mehr katholisch.»
Müller leitete die Glaubenskongregation von 2012 bis 2017. Die Behörde wacht über die Reinheit der katholischen Lehre.
dpa/MB