Handball-Drittligist ESV 1927 Regensburg hat sich von Trainer Udo Hermannstädter getrennt. Der 43-jährige Familienvater aus Zirndorf hatte die Mannschaft im Mai vergangenen Jahres übernommen und ein schwieriges Erbe angetreten, da zahlreiche Stammkräfte des Vorjahresdritten aus beruflichen oder privaten Gründen für die aktuelle Runde nicht mehr zur Verfügung gestanden hatten. Abteilungsleiter Dieter Müller bedauerte den Schritt, der über das spielfreie Faschingswochenende gereift war: „Udo ist ein feiner Kerl, der sein Traineramt sehr engagiert ausgeübt und viel in sein Hobby investiert hat. Unsere schwierige sportliche Situation hat uns aber dazu bewogen, mit einem Wechsel an der Seitenauslinie noch einmal die letzten Reserven zu mobilisieren.“ Mit nur sechs Pluspunkten, drei Siege aus 14 Partien, belegt der ESV mit Rang zehn nach rund zwei Dritteln der Saison einen Abstiegsplatz.
Hermannstädters Nachfolgerin ist auch seine Vorgängerin: Judith Pimpl, die sich vor Saisonbeginn nach neun erfolgreichen Spielzeiten eine Auszeit vom Handball genommen hatte, wird die Mannschaft übernehmen und versuchen, den Klassenerhalt zu schaffen. Aktuell haben die „Eisenbahnerinnen“ zwei Punkte Rückstand auf den rettenden neunten Platz, den aktuell der VfL Waiblingen belegt. Das Engagement Pimpls gilt zunächst bis Saisonende, also acht Spiele und eine mögliche Relegation. Bei der Rückkehr auf die ESV-Trainerbank steht am Samstag um 19.30 Uhr in der Sporthalle an der Dechbettener Brücke gleich das eminent wichtige Duell mit dem Tabellenelften HSG Sulzbach/Leidersbach an. „Ich bin Judith Pimpl sehr dankbar, dass sie uns hilft, denn der Klassenerhalt ist eine Herkulesaufgabe. Wenn es aber jemand schaffen kann, dann Judith“, sagte Müller, der sich auch bei Hermannstädter für die harmonische Zusammenarbeit bedankte, „auch wenn sie leider sportlich nicht so erfolgreich war wie beide Parteien sich das gewünscht hätten“.
Text: Robert Torunsky