Fr, 25.11.2016 , 11:44 Uhr

Jede vierte Frau betroffen: Gewalt in der Partnerschaft

461 Mal hat eine Frau aus der Stadt oder dem Landkreis Regensburg ihren Partner bei der Polizei angezeigt – allein im Jahr 2015. Tendenz steigend. Doch die Dunkelzahl der Gewalttaten ist noch ungleich höher.

 

Wir schätzen, dass hinter jeder Anzeige mindestens vier weitere Fälle stecken, die gar nicht bei uns gemeldet werden“, sagt Kriminalhauptkommissarin Marianne Kargl. Sie ist die Beauftragte der Polizei für Kriminalitätsopfer in der Oberpfalz.

 

Diese Zahlen bedeuten auch: Jede dritte bis vierte Frau wird irgendwann in ihrem Leben Opfer einer Gewalttat innerhalb der eigenen Familie. Wobei Gewalt hier von Beleidigungen und verbalen Erniedrigungen bis hin zum Mord gehen kann.

 

 

 

Im Regensburger Stadtgebiet kommt ein weiteres Problem hinzu. Die beiden Frauenhäuser, in denen Frauen mit ihren Kindern Schutz vor ihren gewalttätigen Partnern suchen können, sind chronisch überbelegt. 17 Plätze für Frauen und 17 Plätze für Kinder gibt es.

Metchild Schwab von Sozialdienst katholischer Frauen weiß, dass das nicht reicht: „35 Prozent mehr Plätze wären notwendig.

 

 

Ein weiteres Problem:  Die Frauen finden häufig keine bezahlbare Wohnung, in die sie nach ihrem mehrwöchigen Aufenthalt im Frauenhaus ziehen könnten. Deshalb belegen sie weiter Zimmer, die anderen Frauen dann nicht zur Verfügung stehen können, obwohl diese in einer akuten Krise stecken. 

Heute, am internationalen Tag der Gewalt gegen Frauen, macht der Regensburger Runde Tisch gegen häusliche Gewalt mit einer Fahnenaktion auf das Thema aufmerksam. Am Gymnasium in Lappersdorf widmet sich eine Ausstellung, gestaltet von Schülern der FOS/BOS Neumarkt, dieser Problematik. Sie kann zu normalen Schulöffnungszeiten besucht werden.

 

Flyer: Regensburger Runder tisch gegen häusliche gewalt

Beim Klick auf das Bildöffnet sich der Flyer in einem externen Fenster.

 

 

 

CB/MB

Das könnte Dich auch interessieren

25.12.2024 Ostbayern: Telefonische Notdienste auch an Weihnachten durchgehend erreichbar Telefonseelsorge und weitere Dienste verfügbar Auch an Heiligabend und den Weihnachtsfeiertagen stehen wichtige telefonische Notdienste rund um die Uhr zur Verfügung. Die Telefonseelsorge bietet jederzeit Hilfe für Menschen in schwierigen Situationen. Ebenso bleibt der ärztliche Bereitschaftsdienst unter der Nummer 116 117 erreichbar. Dieser Dienst sollte bei akuten, nicht lebensbedrohlichen Fällen, wie beispielsweise Fieber, kontaktiert werden. 25.12.2024 Bayern: Kein Feuerwerk rund um Schlösser zum Jahreswechsel - auch Befreiungshalle Kelheim betroffen Die Bayerische Schlösserverwaltung hat bekanntgegeben, dass in der Silvesternacht keine Feuerwerkskörper oder Pyrotechnik in der Nähe der bayerischen Schlösser, Burgen und Residenzen erlaubt sind. Diese Regelung gilt auch für Innenhöfe und Plätze, um historische Gebäude vor Brandgefahr zu schützen. 24.12.2024 TVA-Programm über die Weihnachtsfeiertage Wir haben für Sie ein weihnachtliches Programm über die Feiertage zusammengestellt. 23.12.2024 Heute Abend im Programm