Di, 26.03.2024 , 20:00 Uhr

Jede fünfte private Waffe in Deutschland ist in Bayern

Die Bayern lieben Spitzenpositionen im Ländervergleich. Doch der Freistaat führt auch nicht rühmliche Statistiken an: Grund dafür sind mehr als 1,13 Millionen Waffen in Privatbesitz.

In Bayern gibt es 1,13 Millionen legale Schusswaffen in Privatbesitz. Das geht aus den vom Bundesverwaltungsamt veröffentlichten Zahlen des Nationalen Waffenregisters hervor. Danach waren im Freistaat Ende 2023 fast 205.000 private Waffenbesitzer und -besitzerinnen gemeldet. Im bundesweiten Vergleich ist damit fast jede fünfte Schusswaffe in Bayern gemeldet – 5,0 Millionen sind es in Deutschland insgesamt.

In Bayern leben rund 460.000 Sportschützen. Zwei von ihnen – Barbara Engleder und Monika Karsch – haben bei den Olympischen Spielen 2016 in Rio Gold und Silber gewonnen. In München findet auch das größte regelmäßig stattfindende Freischießen der Welt statt: das Oktoberfest-Landesschießen. Es zählt zusammen mit dem Oktoberfest-Armbrust-Landesschießen zum von der Unesco anerkannten Kulturerbe Bayerns.

Zudem gibt es laut Bayerischem Jagdverband auch gut 70.000 Jäger und Jägerinnen im größten deutschen Bundesland. Mit einem Jäger auf 178 Einwohner liegt Bayern im bundesweiten Vergleich im Mittelfeld: In Berlin ist jeder 877. Einwohner ein Jäger, in Niedersachsen und Schleswig-Holstein kommt ein Jäger auf 130 Einwohner, in Mecklenburg-Vorpommern sind es nur 105. In Österreich ist jeder 75. Einwohner Jäger, in Frankreich in Norwegen jeder 11. Einwohner.

Im Nationalen Waffenregister sind knapp 580.000 sogenannte waffenrechtliche Erlaubnisse hinterlegt, die Menschen mit einer Anschrift in Bayern zugeordnet werden – dies sind ziemlich genau 10.000 mehr als Ende 2022 (569.528). Dazu zählen etwa Waffenscheine und Schießerlaubnisse. Auch bei den kleinen Waffenscheinen zeigt sich in der Datenbank eine deutliche Zunahme: Hier stehen sich 122.342 (Ende 2022) und 129.078 (Ende 2023) gegenüber. Rechtlich gesehen kann ein Mensch mehrere Erlaubnisse besitzen.

Nachdem die Datenbank des Waffenregisters zwischenzeitlich einer Bereinigung unterzogen wurde, lassen sich die 2023er-Zahlen derzeit nicht mit den für 2022 angegebenen Werten vergleichen. Für Ende 2022 sind in der Statistik aber auch nur rund 1.000 Waffen mehr hinterlegt, bei den Waffenbesitzern ist der Wert 206.541 vermerkt.

Bundesweit weist die Statistik für Ende des vergangenen Jahres 5,02 Millionen Waffen, 941.697 private Waffenbesitzer und 2,95 Millionen waffenrechtliche Erlaubnisse aus. Die Zahl der kleinen Waffenscheine wird mit 833.870 angegeben.

Politisch wie gesellschaftlich sind die Regelungen des Waffenrechts ein Streitpunkt und werden etwa nach Amoktaten immer wieder kontrovers diskutiert. So kündigte Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD) im vergangenen Jahr an, künftig solle die psychologische Eignung bei Anträgen für eine Waffenbesitzkarte geprüft werden. Innerhalb der Bundesregierung lehnt die FDP aber eine Verschärfung des Waffenrechts ab.

 

dpa

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