Der Sieg vom Samstag war nicht nur für die Spieler Balsam auf die zuletzt arg geschundene Seele, sondern auch eine perfekte Steilvorlage für die Mitgliederversammlung am Sonntag. Im Schatten des neuen Stadions hatte der Jahn zur Mitgliederversammlung geladen. Über 200 Jahn-Mitglieder waren der Einladung gefolgt. “Wir können entweder heute übereinander herfallen, oder zusammen stehen”, rief Oberbürgermeister Joachim Wolbergs den Mitgliedern zu. Und die Versammlung zeigte: Die Mitglieder entschieden sich für Letzteres.
Das galt vor allem für den Auftritt des zuletzt arg kritisierten sportlichen Leiters Christian Keller. Es wurde zwar durchaus kontrovers diskutiert, aber immer sachlich und durchaus zielgerichtet. Und am Ende bekam Christian Keller sogar reichlich Applaus.
Dazu gehörte auch, dass sowohl der Aufsichtsrat, als auch der Vorstand entlastet wurden, wenn auch mit etlichen Gegenstimmen.
Spannend wurde es bei der Wahl eines neuen Aufsichtsrats. Der ehemalige Vorstandsvorsitzende Ulrich Weber kandidierte erneut; aber einigermaßen überraschend bekam er einen Gegenkandidaten aus dem Kreis der Fans. Der 28-jährige Stefan Reiprich kandidierte nicht nur, er schaffte es sogar sich in der Abstimmung gegen Ulrich Weber mit 115 zu 81 Stimmen durchzusetzen.
Die Enttäuschung bei Ulrich Weber hielt sich überraschenderweise in Grenzen.
Sein Nachfolger an der Spitze des Vereins Hans Rothammer, konnte nach drei einhalb Stunden Mitgliederversammlung ein positives Fazit ziehen.
Zumindest war’s ein erster Schritt in eine hoffentlich süße Zukunft beim Jahn.
MaW