Nach wie vor gilt: „Eigentum verpflichtet!“ Mit diesen Worten hat die Katholische Betriebsseelsorge des Bistum Regensburg eine Solidaritätserklärung für die Beschäftigten von Galeria Karstadt Kaufhof abgegeben. Es geht dabei um die Ende 2022 angekündigte Insolvenz der Warenhauskette.
„Es ist nicht die erste Hiobsbotschaft, mit der die Beschäftigten des Konzerns konfrontiert sind. Nur zweieinhalb Jahre liegt es zurück, dass nach dem Aufkauf der fusionierten Warenhauskette durch René Benko harte Sanierungsmaßnahmen Schlagzeilen machten. Durch diese sollte Galeria Kaufhof Karstadt zukunftsfähig gemacht werden. Zahlreiche Häuser wurden damals geschlossen, viele Mitarbeitende wurden arbeitslos. Für die verbliebenen Beschäftigten sollte es dafür ein zukunftsfestes Konzept mit sicheren Arbeitsplätze geben. Stattdessen befindet sich das Unternehmen jetzt erneut in Insolvenz.“ – Solidaritätserklärung
Durch die ausgedünnte Personaldecke hätten die verbleibenden Beschäftigungen in den letzten Jahren und Monaten unter zusätzlichen großen Kraftanstrengungen gearbeitet, heißt es in der Erklärung.
„Die Menschen, die jahrelang mit viel Herzblut und großem persönlichem Engagement das Unternehmen am Laufen hielten, sind die großen Verlierer und müssen jetzt wieder um ihre Arbeitsplätze bangen. Mit gutem Recht verweisen sie in der aktuellen Situation auch auf die Vermögensverhältnisse des Haupteigentümers René Benko und fordern ein stärkeres finanzielles Engagement.“ – Solidaritätserklärung
Die Katholische Betriebsseelsorge verweist damit auf den in der Katholischen Soziallehre und auch im Grundgesetz verankerten Grundsatz „Eigentum verpflichtet“. Sie hätten vor allem die Warenhäuser in Regensburg und Landshut im Blick und kennen die Situation der Beschäftigten.
„Wir wissen um deren Ängste um den Arbeitsplatz und um das Zermürbende aufgrund der unsäglichen Katholische Betriebsseelsorge Adolf-Kolping-Platz 1 92637 Weiden Telefon: 0961-39880039 E-Mail: r.wittmann@betriebsseel sorge-regensburg.de Informationspolitik. Wie ein Damoklesschwert schwebt die Frage nach Erhalt oder Schließung des Standortes über den Belegschaften. Die in der Öffentlichkeit kursierenden und dabei immer wieder wechselnden Meldungen und Listen, was die vermeintlich betroffenen Häuser und die Entlassungszahlen betrifft, macht die Menschen krank. So geht man nicht mit seinen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern um!“ – Solidaritätserklärung
Die Katholische Betriebsseelsorge werde Eigentümer und Unternehmensletung an deren soziale Verantwortung erinnern und diese zu einem wertschätzenden Umgang mit den Beschäftigten auffordern. Oberstes Ziel müsse dabei der Erhalt der Arbeitsplätze sein, um den Mitarbeitenden eine gesicherte Zukunft zu ermöglichen. In diesem Zusammenhang fordern sie Verhandlungen auf Augenhöhe mit den Arbeitnehmervertretungen und den gewerkschaftlichen Tarifpartnern.
„Als Katholische Betriebsseelsorge unterstützen wir die Belegschaften und ihre Betriebsräte bei ihrem Kampf um den Erhalt der Arbeitsplätze und sind ihnen auch persönlich gerne Ansprechpartner in dieser schwierigen und belastenden Zeit!“ – Solidaritätserklärung
Katholische Betriebsseelsorge im Bistum Regensburg / MB