Regionale Künstler schufen für die Kinder über den Bündnispartner Medienzentrum Regensburger Land unterschiedliche Medien: eine Schatzkarte, die die Stadt und den Landkreis mit seinen Flüssen als Insel zeigt, Aufgaben- und Informationskärtchen zur Schatzkarte, den Trickfilm „Der kleine Bär, der Opa und die Burg“ und die Handpuppe „Ritter Wonnebold“.
Der Hauptakteur im Projekt ist die Handpuppe Ritter Wonnebold, gespielt und gesprochen von Hubert Treml. Einmal in der Woche animiert Wonnebold mit ehrenamtlichen Helfern die Teilnehmerinnen und Teilnehmer, sich mit Ritter und Burgen im Landkreis auseinanderzusetzen und eigene Medienarbeiten zu ihren Lebenswelten zu gestalten. Sie können entscheiden, ob sie sich virtuell oder in Präsenz treffen und dort die Vor- und Nachteile dieser Auswahl diskutieren. Sie bekommen bei den Veranstaltungen nicht nur Tipps für eigene Medienprojekte, die im Projektzeitraum entstehen sollen, sondern es wird auch viel gerätselt, gesungen und getanzt.
Das Besondere bei der geografischen Erkundung der Burgen: Die Kinder können sich die Schatzkarte mit einem Bee-Bot® erschließen. Bei dem Bee-Bot® handelt es sich um einen kleinen Roboter in Form einer Biene, der sich auf Rädern fortbewegen kann. Hierfür lassen sich 40 Bewegungsabläufe mit den Tasten auf seinem Rücken einprogrammieren. Neben der Vorwärts- und Rückwärtsbewegung kann sich der Roboter um jeweils 90 Grad nach links oder rechts drehen. Mit dem grünen GO-Knopf werden dann die eingespeicherten Bewegungen hintereinander abgefahren.
Die Informatiksysteme werden von den Kindern und teils auch von den Erwachsenen häufig als Blackbox wahrgenommen. Die Kinder sind in der Lage, die gesteuerten Abläufe des Systems zu beobachten und sie treten über deren Nutzung auch in Interaktion mit diesen Systemen. Aus beiden Perspektiven hingegen kann noch kein Verständnis für die Prinzipien oder Strukturen des Systems erworben werden. Dieses ist jedoch Voraussetzung dafür, dass Informatiksysteme selbst gestaltet werden können. Mittels des Bee-Bots® erhalten die Kinder die Möglichkeit, diesen über vorgegebene Anweisungen zu steuern. Dabei müssen sie diese Abläufe zunächst modellieren und anschließend implementieren. Zugleich haben sie Erfolgserlebnisse dabei, ein Informatiksystem selbst zu gestalten.
Über die Förderung im Rahmen des Programms „Kultur macht stark. Bündnisse für Bildung“ freuen sich Ludwig Faltermeier und Gaby Eisenhut vom KreBeKi Stiftungsvorstand sehr. „Die Digitalisierung eröffnet gerade Kindern mit Behinderung einen bisher nie dagewesenen Zugang zu Informationen“, so Faltermeier. „Mit unserem Projekt können wir so nicht nur eine diverse Gruppe an Kindern für regionale Geschichte begeistern, sondern insbesondere allen auch einen barrierefreien Zugang zur digitalen Welt ermöglichen“, ergänzt Eisenhut.
Nach der VN-Kinderrechtskonvention, Artikel 17, hat jedes Kind ein Recht auf den Zugang zu digitaler Bildung. Vor allen in Pandemiezeiten besteht die Gefahr, dass Kinder, deren Familien sie nicht optimal medial fördern und ausstatten können, ausgegrenzt werden und zu digitalen Analphabeten heranwachsen. Die Stiftung KreBeKi möchte Kinder im Alter von fünf bis neun Jahren, die ganztags betreut werden, ein Angebot machen, das diesem Prozess entgegenwirkt. Damit beeinträchtigte Kinder gleichberechtigt am Projekt teilhaben können, sind die Medien barrierearm gestaltet, zum Beispiel gibt es zu Filmsequenzen eine Version mit Gebärden, Untertitel und Audiodeskription. Texte sind auch in Leichter Sprache übersetzt vorhanden.
KreBeKi / MB