Der Wirtschaftsraum Oberpfalz-Kelheim boomt. Innerhalb von zehn Jahren nahm die Zahl der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten um 23 Prozent zu. Das ist die gute Nachricht des IHK-Fachkräftemonitors 2016. Die schlechte Nachricht: Der Wettlauf um Fachkräfte verschärft sich. Im Maschinen- und Fahrzeugbau wird 2016 jede sechste Ingenieursposition nicht besetzt werden können. Zahlenmäßig besteht der größte Bedarf an beruflich qualifizierten Fachkräften im technischen Bereich. Das ist besonders prekär, laut IHK, weil die Region die höchste Industriedichte Bayerns aufweist und hier zahlreiche Dienstleistungsunternehmen im technischen Sektor angesiedelt sind.
Verschärft wird die Lage durch zunehmende Akademisierung. „Viele Branchen leiden darunter, dass die Nachwuchskräfte Studium und akademische Abschlüsse anstreben“, berichtet der Hauptgeschäftsführer der IHK Regensburg für Oberpfalz / Kelheim, Dr. Jürgen Helmes. Während zwischen 2007 und 2016 das Angebot bei den beruflich qualifizierten Fachkräften um 15 Prozent stieg, nahm die Akademikerzahl um über ein Viertel zu.
Dabei sind Meister und Fachwirte wegen ihrer großen Praxiserfahrung bei der Wirtschaft heiß begehrt und hätten ebenbürtige Karriere- und Verdienstaussichten wie Akademiker. Auch wenn sich die Lage gegenüber dem Vorjahr etwas verbessert hat, fehlen der regionalen Wirtschaft 2016 unterm Strich 9.000 fachlich ausgebildete Mitarbeiter. Beste Einstiegschancen hätten Industriekaufleute, Bürokaufleute und Fertigungsmechaniker.
Pressemitteilung IHK Regensburg