Johanna Karl, Vorsitzende der Vertrauensleute von Mahle Behr begrüßte die Streikenden: „Das ist genau die richtige Antwort auf das viel zu dünne Angebot der Arbeitgeber!“
Der 1. Bevollmächtigte der IG Metall Regensburg, Jürgen Scholz, bekräftigte die Forderung der IG Metall nach 8%: „Seit 2018 gab es keine tabellenwirksame Erhöhung mehr!“ Scholz verwies auf die Solidarität der Beschäftigten in den Krisenjahren 2020 und 2021: „Da lag unser Schwerpunkt auf Beschäftigungssicherung und Einmalzahlungen. Da sind wir in Vorleistung getreten.“ Jetzt gehe es darum, Kaufkraft zu erhalten und die Konjunktur zu stützen.
Scholz betonte auf die Umfragen in den Betrieben, die auf höchste Auftragsbestände und Auslastungen verwiesen. Dreiviertel der Betriebe in der Region könnten ihre Kostensteigerungen ganz oder teilweise an ihre Kunden weitergeben. „Diese Möglichkeit haben wir nicht“, rief Scholz den Beschäftigten zu und bekräftigte die Forderung nach 8%.
Das Angebot der Arbeitgeber vom vergangenen Donnerstag nannte Scholz völlig unzureichend. Einmalzahlungen, wie von den Arbeitgebern angeboten, könnten maximal ergänzend wirken. Angesichts des hohen Sockels aus der höchsten Preissteigerungsrate der vergangenen 70 Jahre braucht es dauerhaft steigende Löhne. Ebenso kritisierte Scholz die von den Arbeitgebern geforderte Laufzeit von 2,5 Jahren angesichts bestehender Unsicherheiten als viel zu lange.
Unter den Buhrufen der Streikenden stellte Scholz die Gegenforderungen der Arbeitgeber dar: So solle künftig das Weihnachtsgeld geschmälert werden können und Entgeltbestandteile als dauerhafter Automatismus verschoben oder gestrichen werden können. „Das wird es mit uns nicht geben. Unsere Antwort heißt Warnstreiks und wenn es sein muss auch ganztägig!“
In seiner Warnstreikrede ging der Chef der IG Metall Regensburg auch auf die Entlastungspakete der Bundesregierung ein: „Unser Druck hat sich gelohnt! Die Entlastungspakete gehen in die richtige Richtung.“ Scholz verwies allerdings darauf, dass vieles noch passgenauer auf die unteren Einkommensschichten zugeschnitten werden müsse und vieles zu langsam gehe: „Hier werden wir weiter den Finger in die Wunde legen und Druck machen!“ Großen Wert legte Scholz auch auf den notwendigen Zweiklang aus Unterstützungspaketen der Politik und dem Beitrag der Unternehmen in Form kräftiger Lohnerhöhungen, was die lautstarke Zustimmung der Streikteilnehmenden fand. Abschließend verwies Scholz auf die weitere Zeitschiene und kündigte weitere Warnstreiks an.
Mit großem Beifall honorierten die Beschäftigten von Mahle Behr die Grußworte der zahlreich erschienenen Metaller*innen aus den Betrieben der Regensburger IG Metall, die sich solidarisch erklärten und eigene Warnstreiks in ihren Betrieben ankündigten.
PM IG Metall Regensburg