Nach dem Verbot von Veranstaltungen ab 1000 Teilnehmern hat Bayerns Gesundheitsministerin Melanie Huml (CSU) die Bürger zur Kooperation bei der Eindämmung des Coronavirus aufgerufen. «Es liegt in der Verantwortung jedes Einzelnen, dafür zu sorgen, dass sich die Ausbreitung des Virus möglichst verlangsamt», sagte sie der Deutschen Presse-Agentur in München. «Wir brauchen jeden einzelnen Bürger und jede einzelne Bürgerin.»
Das öffentliche Leben solle nicht gänzlich zum Erliegen kommen, die Menschen sollten weiter zur Arbeit und zur Schule gehen können, sagte sie. Doch die Behörden setzten auf die Vernunft und Mitarbeit der Bürger. «Angesichts der steigenden Zahl an Infizierten raten wir dringend dazu, die Verhaltensregeln zum Schutz vor dem Coronavirus einzuhalten und den Alltag gegebenenfalls umzugestalten.»
Die Staatsregierung hatte am Dienstag beschlossen, alle Veranstaltungen im Freistaat ab 1000 Teilnehmern bis zum Ende der Osterferien (19. April) zu verbieten. Zudem hatte Ministerpräsident Markus Söder (CSU) empfohlen, auch kleinere Events ab 500 Menschen abzusagen. «Die Coronakrise ist voll in Bayern angekommen», sagte er.
Zwar können kleinere Veranstaltungen grundsätzlich noch stattfinden, aber hier appellierte Huml an die Veranstalter zu prüfen, ob ein Event wirklich erforderlich sei oder verschoben werden könne. Solle eine Veranstaltung trotzdem stattfinden, würden die örtlichen Behörden eine genaue Risikobewertung vornehmen, sagte sie. «Im Zweifel empfehle ich aber auch hier eine Absage.» Das Gesundheitsministerium wolle dazu eine Hotline für Bürgermeister und Gemeinden einrichten.
dpa