«Ich glaube, dass wir da gemeinsam einen Schritt weiter kommen», sagte Holetschek vor Beginn der letzten Konferenz unter seinem Vorsitz am Donnerstag in Lindau. Es habe bereits eine Vorabstimmung mit Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) und Ärztevertretern gegeben.
Man habe sich verständigen können, die Auffrischungsimpfungen «in einer größeren Art und Weise» durchführen zu können. Daten aus Israel belegten, dass es möglich sei, mit diesem Mittel die Corona-Welle zurückdrängen zu können. Es müsse aber gewährleistet werden, dass zwischen den Impfterminen für zweite und dritte Impfung sechs Monate vergehen.
Bayerns Gesundheitsminister hat sich vorerst gegen eine Impfpflicht für Mitarbeiter in Pflegeheimen ausgesprochen. «Wir haben uns im Moment noch darauf verständigt, gerade in Bayern, dass es keine Impfpflicht gibt – und dabei bleibt es jetzt auch», sagte Holetschek zum Auftakt der zweitägigen Gesundheitsministerkonferenz in Lindau am Bodensee. Man werde die Lage aber «weiter genau beobachten».
Statt einer Impfpflicht solle nun die Testpflicht in den Einrichtungen für Besucher und Mitarbeiter ausgeweitet werden, sagte der Vorsitzende der Gesundheitsministerkonferenz. Demnach sollen sich auch Geimpfte und Genesene regelmäßig testen lassen müssen. «Impfen ist nach wie vor freiwillig», betonte Holetschek. «Ich sage aber auch: Impfen ist keine Privatsache.»
Baden-Württembergs Sozialminister Manfred Lucha (Grüne) hatte vor Beginn der Konferenz eine Impfpflicht in Pflegeheimen gefordert. «Nachdem wir lange auf Appelle und die Einsicht der Menschen gesetzt haben, ist jetzt der Zeitpunkt gekommen, eine Impfpflicht für Beschäftigte in sensiblen Bereichen wie dem Gesundheits- oder dem Erziehungs- und Bildungswesen zu fordern», hatte Lucha der Deutschen Presse-Agentur am Donnerstag gesagt.
dpa