Do, 26.01.2023 , 11:10 Uhr

Holetschek fordert "Marshallplan" für deutsches Gesundheitssystem

Drei Jahre nach Beginn der Corona-Pandemie in Deutschland am 27. Januar 2020 hat Bayerns Gesundheitsminister Klaus Holetschek ein großes Reformprogramm für das Gesundheitswesen gefordert. Es gehe darum, für Stabilität zu sorgen, vor allem in finanzieller Hinsicht.

Bayerns Gesundheitsminister Klaus Holetschek hat einen «Marshallplan» für das deutsche Gesundheitssystem gefordert. «Die Corona-Pandemie war die schwerste Gesundheitskrise seit dem Zweiten Weltkrieg, sie war überhaupt eine der größten gesellschaftlichen Herausforderungen seit Jahrzehnten», begründete der CSU-Politiker dies am Donnerstag in München. Die Pandemie habe schonungslos Schwachstellen und Defizite des Gesundheitswesens aufgezeigt und auch finanziell Löcher gerissen.

Jetzt sei nicht die Zeit für Kleinklein, so der Minister. «Hier ein Reförmchen, da ein Gesetzentwurf – das wird nicht reichen. Die Ampel-Koalition in Berlin muss Gesundheit ganzheitlich und ressortübergreifend denken», forderte Holetschek. Er denke dabei an eine große Reformstrategie, die das Gesundheitswesen fit und stabil mache.

Corona habe gezeigt, dass man beim Personal aktiv werden müsse – vor allem bei den Pflegekräften. Mehr Menschen für Pflege- und Gesundheitsberufe zu begeistern, sei eine Schlüsselaufgabe für die kommenden Jahre. Die Gesetzliche Krankenversicherung brauche zudem ein stärkeres finanzielles Fundament. Und die Digitalisierung müsse dringend Fahrt aufnehmen. Als weiteren Punkt nannte Holetschek die sichere Versorgung mit Medikamenten.

«Natürlich wird so etwas viel Geld kosten. Wie viel, vermag ohne eine eingehende Analyse wohl niemand zu sagen.» Man sei aufgrund vieler Faktoren nun an einem Punkt, an dem man langfristig nicht mehr weitermache können wie bisher, so Holetschek. «Ich habe leider den Eindruck, dass das in der Berliner Ampel-Koalition noch nicht alle verstanden haben.»

 

Bayerisches Gesundheitsministerium / dpa / MB

Das könnte Dich auch interessieren

30.08.2024 Bayern: Antragsfrist für Hochwasser-Soforthilfen verlängert Die Antragsfrist für Hochwasser-Soforthilfen wäre eigentlich Ende August ausgelaufen. Jetzt wurde diese auf Ende September verlängert. 21.08.2024 Bayern: Lebenserwartung leicht gesunken Wer heute in Bayern geboren wird, kann statistisch gesehen auf eine hohe Lebenserwartung hoffen. Im Vergleich zur ersten bayerischen Sterbetafel 1891/1900 hat sich die Lebenserwartung im Freistaat mehr als verdoppelt! 07.08.2024 Bayern: Mehr ausländische Gäste in Hotels im ersten Halbjahr Im ersten Halbjahr sieht die Tourismusbilanz in Bayern sehr gut aus. Bis zu Beginn des Sommers haben die Hotels im Freistaat ihre Betten besser belegt als im Vorjahr. Dabei hat sicherlich auch die Fußball-EM eine Rolle gespielt. 06.08.2024 Bayern: Mehr neue Azubis in der Metall- und Elektroindustrie Trotz Wirtschaftskrise: Wer eine Ausbildung machen will, hat große Auswahl bei den offenen Stellen. Aber für die Betriebe wird die Suche nach geeigneten Bewerbern schwieriger.