„Vor allem, wenn man unsere Lage mit der Situation in Passau oder Regensburg vergleicht, dann sind wir diesmal mit einem blauen Auge und nassen Füßen davongekommen“, lautet die Hochwasser-Zwischenbilanz von Bürgermeister Heinz Karg. In Dietldorf an der Vils wird der Wasserstand im Laufe des Nachmittags sinken, teilt das Wasserwirtschaftsamt mit. Der Hochwasserscheitel der Naab dürfte den Pegel Münchshofen im Laufe des Nachmittags erreichen. Die Meldestufe 4 wird dabei wohl nicht erreicht werden.
Das hören wohl besonders die Mossendorfer gerne. Ihr Ort ist derzeit über die Kreisstraße SAD 7 nicht mehr erreichbar. Der Ortsteil See kann nur noch über die sogenannte Hochwasserstraße zur Verbindungsstraße Burglengenfeld – Dietldorf angefahren werden.
Größere Schäden sind der Stadt bis dato noch nicht gemeldet werden. Überhaupt sei es beeindruckend, so Bürgermeister Karg, mit welcher Gelassenheit und Besonnenheit die allermeisten Betroffenen auf das Hochwasser reagierten. Nur meist ortsfremde Autofahrer haben Straßensperren ignoriert – und mussten letztlich einsehen, dass die Naturgewalt des Wasser stärker ist als manche Fahrzeugtechnik. So blieb am Dienstagvormittag auf der Kreisstraße SAD 7 erneut ein Auto liegen, dessen Fahrerin wohl geglaubt hatte, sie könne Burglengenfeld trockenen Fußes erreichen.
In Burglengenfeld selbst war im Laufe der Nacht der Wasserstand am überfluteten Volksfestplatz nochmals angestiegen. Die beim Hochwasser im Januar 2011 überschwemmte Friedhofstraße ist derzeit noch befahrbar. An der Uferpromenade gegenüber schwappte das Naab-Wasser übers Kopfsteinpflaster. Mitarbeiter des Hotel-Cafés „3 Kronen“ berichteten von großem Zusammenhalt und vielen freiwilligen Helfern. Dort galt es die Garage an der Uferpromenade mit Sandsäcken zu sichern. Zurück gestautes Grundwasser löste zudem im Keller des Hotels die Rückstauklappe aus. Seit Montagmittag läuft eine Pumpe im Dauerbetrieb. Den Hotelgästen wurde angeboten, auf Kosten des Hauses zur Körperpflege ins Bulmare zu fahren. Treue Angelgäste halten nach Informationen der Mitarbeiter aus, andere Gäste jedoch hätten wegen des Hochwassers ihre Reservierungen storniert.
„Auf jeden Fall gelohnt“ hat sich laut Bürgermeister Heinz Karg die Investition der Städte Burglengenfeld und Teublitz in die gemeinsame Sandsackabfüllanlage. Man habe in kurzer Zeit deutlich mehr Sandsäcke zur Verfügung stellen, als das in den vergangenen Jahren in mühevoller Handarbeit der Fall war. „Jetzt hoffen wir im Rathaus zusammen mit allen Betroffenen, dass sich die Hochwasser-Schäden in Grenzen halten. Und wir danken allen Helfern für ihren vorbildlichen Einsatz“, sagte der Bürgermeister.
pm