Heute ist der Internationale Tag des Waldes. Ein Tag zum Feiern. In Anbetracht der aktuellen Debatten und Proteste für mehr Klimaschutz weltweit, sieht FSC Deutschland die globale Forstwirtschaft in der Pflicht sich mehr für verantwortungsvolle Waldwirtschaft zu engagieren. FSC Deutschland Geschäftsführer Dr. Uwe Sayer unterstreicht: „Forstwirtschaft leistet bereits einen guten Beitrag zur Abmilderung des Klimawandels. Die Rolle der deutschen Försterinnen und Förster ist dabei vielfach beispielgebend. Doch klar ist: allein der deutsche Wald, rettet das Klima nicht. Wir brauchen globale Lösungen und eine weltweite Qualitätssicherung für verantwortungsvolle Waldwirtschaft.“
Wälder leisten einen wichtigen Beitrag dazu, den Klimawandel zu verlangsamen und schädlich Klimagase langfristig zu binden. Gleichzeitig verursacht die weltweite Zerstörung von Wäldern und ihre Folgen jährlich laut WWF ca. 15 Prozent der durch Menschen verursachten Treibhausgasemissionen. Daher ist es wichtig auch als Verbraucher, Unternehmer oder öffentliche Verwaltung zu unterscheiden, ob Produkte oder Rohstoffe wirklich aus verantwortungsvoller Waldwirtschaft stammen. Das weltweit anerkannteste Kennzeichen für Holz oder Produkte aus verantwortungsvoller Waldwirtschaft ist das FSC-Zeichen.
Sayer fordert: „Nachhaltig ist heute nicht einfach nur das, was man selber dafürhält, sondern was in einem gesellschaftlichen Prozess auch im Konsens mit kritischen Gruppen definiert wurde. Waldbesitzer und Waldbewirtschafter dieser Welt sind aufgefordert mehr Mut zu beweisen und sich der unabhängigen Zertifizierung durch FSC zu stellen. Der verantwortungsvolle Umgang mit Wald ist genauso eine Zukunftsfrage wie Fragen moderner Mobilität und nachhaltiger Energiegewinnung. Es gilt die gesellschaftlichen Anforderungen mit einer FSC-Zertifizierung an Wald anzuerkennen und entsprechende Nachfrage zu bedienen. Mir ist dabei klar, dass Waldumbau eine Generationenaufgabe ist und die Forstwirtschaft dabei in vielen Regionen der Welt noch einen weiten Weg zu gehen hat.“
Zahlreiche Anforderungen der FSC-Waldstandards tragen beispielsweis dazu bei, dass Waldwirtschaft einen erheblich stärkeren Beitrag zum Klimaschutz leisten kann. In besonderem Maße gilt dies auch für den Deutschen FSC-Waldstandard, der mit einer naturnahen Baumartenauswahl, Anforderungen für die Schonung der Böden und langfristigen Mischwaldkonzepten bereits Maßstäbe setzt. Dies nicht nur mit Blick auf die Bindung von Treibhausgasen durch den Wald, sondern angesichts steigender Durchschnittstemperaturen auch im Hinblick auf die Stabilität desWaldes.
Die positive Wirkung der unabhängigen FSC-Zertifizierung für den Klimabeitrag der Waldwirtschaft, haben bereits erste Studien untersucht. In den USA hat eine Studie der University of Washington ergeben, dass FSC-zertifizierte Wälder im Durchschnitt 30 Prozent mehr Kohlenstoff speichern als vergleichbare Waldflächen mit konventioneller Forstwirtschaft. Zudem sichert der FSC in seinen Grundprinzipen weltweit den Fortbestand von intakten Waldökosystemen und verhindert so ganz grundsätzlich die Umwandlung von Waldflächen in andere Nutzungsformen. Diese Waldumwandlungen sind nach wie vor die Hauptursache für den Verlust von Waldflächen auf der Erde und sie bewirken die Freisetzung von erheblichen Mengen an Treibhausgasen.
Verbraucherinnen und Verbraucher sollten den Tag des Waldes, auch mit Blick auf den darauffolgenden nächsten #FridaysforFuture am 22. März 2019, nutzen für eine klare Entscheidung für den Wald und das Klima. Das heißt: 1. Konsum reduzieren, 2. Recycling und 3. FSC-zertifizierte Produkte klar bevorzugen.
dpa