Mo, 24.04.2017 , 08:27 Uhr

Heubisch: CSU wird auch mit Seehofer die absolute Mehrheit verlieren

Die CSU wird nach Ansicht des ehemaligen bayerischen Wissenschaftsministers Wolfgang Heubisch (FDP) bei der Landtagswahl 2018 auch mit Horst Seehofer nicht die absolute Mehrheit verteidigen. «Horst Seehofer ist ein beliebter Landesvater mit einem großen Amtsbonus.

Dennoch glaube ich, dass es ihm nicht gelingen wird, die absolute Mehrheit zu verteidigen», sagte Heubisch der Deutschen Presse-Agentur in München. Am Montag will Seehofer sich zu seinen politischen Plänen äußern. Seehofer habe mit seinem «Zickzack-Kurs» Popularität in Bayern eingebüßt, betonte Heubisch. «Vor allem die Wirtschaft und der Mittelstand wünschen sich mehr Unterstützung von der Staatsregierung.»

Seehofer verschiebt Karriereende

Mit zwei wichtigen Personalentscheidungen hat CSU-Chef Horst Seehofer den Kurs seiner Partei für die anstehenden Wahlen im Bund und in Bayern bestimmt. Um 10.00 Uhr will der bayerische Ministerpräsident am Montag in der CSU-Zentrale in München den Parteivorstand darüber offiziell in Kenntnis setzen, dass er sein eigentlich für 2018 angekündigtes Karriereende als Ministerpräsident und Parteichef auf zunächst unbestimmte Zeit verschieben wird. Zuvor will er mit der engsten CSU-Spitze darüber beraten.

Allerdings wird Seehofer nicht den CSU-Spitzenplatz für die Bundestagswahl am 24. September übernehmen – dies soll Innenminister Joachim Herrmann übernehmen. Die CSU hätte ihn bei einem Wahlerfolg gerne als neuen Innenminister im Bundeskabinett. Beide Personalentscheidungen hatte die Deutsche Presse-Agentur am Sonntag aus CSU-Kreisen erfahren. Seehofer hatte zuvor einen kleinen Kreis von Parteifreunden vorab über seine Pläne informiert. Darüber hatte auch die «Bild»-Zeitung in ihrer Online-Ausgabe berichtet.

In der CSU wird bereits lange davon ausgegangen, dass sich Seehofer für eine weitere Amtszeit zur Verfügung stellt. Einzig der 67-Jährige äußerte sich bis zuletzt unentschlossen. Seit 2008 ist er CSU-Chef und Ministerpräsident.

dpa/MF

Das könnte Dich auch interessieren

10.12.2024 Bayern: Altersgrenze von 65 Jahren bei der Feuerwehr soll fallen Die Altersgrenze von 65 Jahren für aktive Einsatzkräfte der Freiwilligen Feuerwehren in Bayern soll künftig nicht mehr gelten. Ein Vorschlag von Innenminister Joachim Herrmann sieht vor, diese Grenze flexibel an das Rentenalter anzupassen. In bestimmten Ausnahmefällen kann die Altersgrenze sogar um bis zu drei Jahre verschoben werden.   Aktueller Stand und Bedeutung der Freiwilligen Feuerwehren 09.12.2024 München: Söder erwartet mehr freiwillige Rückkehr von Syrern CSU-Chef Markus Söder erklärte in München, dass er mit einem deutlichen Anstieg an freiwilligen Rückreisen von Syrern rechnet. Grund hierfür sei der Wegfall des Hauptmotivs, Syrien zu verlassen, nämlich die Herrschaft von Assad. Söder sieht eine mögliche Rückkehr vieler Syrer in ihre Heimat, betonte jedoch die Notwendigkeit, die Menschen dabei zu unterstützen. Innenminister Herrmann fordert 09.12.2024 Söder in Warschau und Prag: Fokus auf Atomstrom und Zusammenarbeit Bayerns Ministerpräsident Markus Söder besucht diese Woche Polen und Tschechien, um politische und wirtschaftliche Beziehungen zu vertiefen.   Besuch in Prag: Gespräche über Atomstrom-Allianz Am Donnerstag trifft Söder den tschechischen Regierungschef Petr Fiala in Prag. Geplant sind bilaterale Gespräche über eine mögliche Zusammenarbeit im Bereich der Kernenergie. Söder möchte günstigen Atomstrom aus Tschechien nach Bayern 09.12.2024 Vor der Bundestagswahl: Marianne Schieder nur auf Listenplatz 24 Das neue Wahlrecht mit der Reduzierung von Überhang- und Ausgleichsmandaten macht es für viele Abgeordnete schwerer, einen sicheren Listenplatz zu ergattern. Marianne Schieder, langjährige SPD-Abgeordnete, rutschte von Platz 12 auf Platz 24 auf der bayerischen Landesliste ab. Ein Rückschritt, der ihre Wiederwahl nahezu unmöglich macht, da die bayerische SPD mit deutlichen Sitzverlusten rechnet.   Verluste