Die Handwerkskonjunktur ist nach dem Winter wieder gut in Schwung gekommen“, kommentiert Toni Hinterdobler, Hauptgeschäftsführer der Handwerkskammer Niederbayern-Oberpfalz, den aktuell vorgelegten Konjunkturbericht des ostbayerischen Handwerks zum ersten Quartal 2015. 86 Prozent der Handwerksbetriebe seien mit ihrer aktuellen Geschäftslage zufrieden. „Gleichzeitig blicken neun von zehn Handwerksbetrieben positiv auf die nächsten Monate. Das Handwerk startet somit aus einer guten Position ins neue Jahr.“ Der Geschäftsklima-Index lag im ersten Quartal 2015 bei 26 Prozentpunkten und damit sieben Prozentpunkte höher als in den letzten drei Monaten des vergangenen Jahres. „Der aktuelle Index liegt im Schnitt der letzten fünf Jahre, die für das Handwerk ausgesprochen gut waren“, so Hinterdobler.
Insgesamt steigende Verkaufspreise
Wie aus dem Bericht hervorgeht, war jahreszeitlich beeinflusst die Situation bei Umsätzen und Betriebsauslastung noch verhalten. Witterungsbedingt sank vor allem im Bauhauptgewerbe die Auslastung. Weiterhin gut bis sehr gut ausgelastet waren 89 Prozent der Betriebe im Ausbaugewerbe sowie 85 Prozent der Betriebe in den Handwerken für den gewerblichen Bedarf. Dennoch verzeichnete ein wachsender Teil der Betriebe bereits steigende Auftragseingänge. „Dabei haben auch die Verkaufspreise im Handwerk zuletzt angezogen, vor allem im Ausbau- und im Gesundheitsgewerbe. Die Mehrheit aller befragten Betriebe erwartet auch in den kommenden Monaten ein ähnliches Niveau oder weitere Zuwächse“, so Hinterdobler weiter.
Handwerk plant weitere Neueinstellungen
Vom Gesamthandwerk gingen im ersten Quartal jahreszeitlich bedingt verhaltene Beschäftigungsimpulse aus. Während 81 Prozent der Betriebe ihren Personalbestand hielten oder sogar vergrößerten, meldete jeder fünfte Betrieb gesunkene Mitarbeiterzahlen. Einen positiven Beschäftigungssaldo verzeichnete das Lebensmittelgewerbe: dort haben 15 Prozent der Betriebe Mitarbeiterzuwächse angegeben. Mit Blick auf die kommenden drei Monate haben 15 Prozent aller Befragten angegeben, dass sie Neueinstellungen planen.
Politische Weichen für weiteren Optimismus nötig
Zusammenfassend sagt Toni Hinterdobler: „Die positive Stimmung in Ostbayerns Handwerk wird neben einer robusten Geschäftslage von optimistischen Geschäftserwartungen getragen. Dabei muss auch die Politik ihren Beitrag leisten und klare Zeichen für den Mittelstand, zum Beispiel bei den diskutierten Themen Erbschaftsteuer und kalte Progression, setzen.“ Damit das Handwerk zukünftig positive Beschäftigungsimpulse setzen könne, müssten zur weiteren Fachkräftesicherung – gerade bei der beruflichen Bildung – Weichen gestellt werden.
Pressemeldung/MF