Das Geschäftsklima im ostbayerischen Handwerk bewegte sich im 2. Quartal 2015 wieder auf hohem Niveau. Der Index stieg um neun Prozentpunkte auf 35. „Nach einem zuversichtlichen Jahresstart konnte das ostbayerische Handwerk den guten konjunkturellen Trend der letzten drei Monate fortsetzen“, kommentiert Toni Hinterdobler, Hauptgeschäftsführer der Handwerkskammer Niederbayern-Oberpfalz, den aktuellen Konjunkturbericht des ostbayerischen Handwerks. Verantwortlich für den Anstieg des Geschäftsklima-Index seien nahezu alle Gewerbegruppen im Handwerk. Am stärksten sei die Frühjahrsbelebung im Kfz-Gewerbe und im Bauhauptgewerbe ausgefallen. „Wie aus der vierteljährlichen Umfrage unter den niederbayerischen und Oberpfälzer Betrieben hervorging, sind neun von zehn Betrieben mit ihrer aktuellen Geschäftslage ähnlich zufrieden wie im erfolgreichen Vorjahr.“
Zuwächse sorgen für hohe Auslastungen und steigende Umsätze
Der Anteil der Betriebe mit steigenden Auftragseingängen ist um fünf Prozentpunkte hochgegangen und liegt so nochmal deutlich höher im Vergleich zum ersten Quartal 2015. Mit 29 Prozent ist das der höchste Wert in den letzten beiden Jahren. So waren 93 Prozent der Betriebe gut oder sehr gut ausgelastet. Im Ausbaugewerbe stieß sogar jeder zweite Betrieb an seine Kapazitätsgrenzen. Jeder dritte Betrieb verzeichnete steigende Umsätze in den Frühjahrsmonaten. Auch die Verkaufspreise entwickelten sich im Gesamthandwerk weiter positiv: 13 Prozent konnten höhere Erlöse erzielen. Auslastungsbedingt berichtete das Handwerk von steigenden Beschäftigtenzahlen. Diese Beschäftigtenimpulse gingen dabei vor allem vom Bauhauptgewerbe aus.
Keine Eintrübung in Sicht: Erwartungen fallen weiter optimistisch aus
„Durch die konstanten Auftragsbestände sowie leichte Umsatzsteigerungen bleiben die Handwerker auch für die kommenden drei Monate optimistisch“, erläutert Hinterdobler die Erwartungen der Handwerker. „Im dritten Quartal rechnen die Betriebe jedoch überwiegend mit einer konstanten Beschäftigtenzahl.“ Bei den Auftragseingängen sowie den Umsätzen würden sie von einem ähnlichen Niveau oder auch leichten Steigerungen ausgehen. Gleichzeitig vermute die Mehrzahl der Betriebe steigende Einkaufspreise.
Bedingungen für Digitalisierung im Handwerk müssen stimmen
„Durch die positiven Entwicklungen trägt das Handwerk maßgeblich zu einer guten gesamtwirtschaftlichen Konjunktur bei“, stellt Hauptgeschäftsführer Hinterdobler klar. Dazu brauche das Handwerk aber die richtigen Rahmenbedingungen für die Zukunft. „Handwerksbetriebe entwickeln sich weiter und stellen sich unter anderem den Herausforderungen der Digitalisierung.“ Dazu sei eine flächendeckende Versorgung mit schnellem Internet eine Grundvoraussetzung. „Innovative Handwerksunternehmen – auch im ländlichen Raum – müssen bei diesen Zukunftsthemen berücksichtigt werden“, so Hinterdobler.
Pressemeldung/MF