Über fünf Monate haben die Bunkerladies des ESV 1927 Regensburg auf ein richtiges Handballspiel warten müssen: Dementsprechend groß war die Freude auf das Freundschaftsspiel beim Ligakonkurrenten TV Nellingen, aber auch die Unsicherheit über den aktuellen Leistungsstand.
Den 31:29 (14:13)-Auswärtserfolg beim Ex-Bundesligisten bewertete ESV-Coach Csaba Szücs dementsprechend als sehr positiv: „Nach der langen Wettkampfpause war das insgesamt ein guter Auftritt. Das Spiel war intensiv, aber fair. Wir haben auch in kritischen Phasen den Kopf oben behalten und in der Schlussphase in Unterzahl den Sieg sichergestellt.“ Zwischenzeitlich sind Termin und Ort des ersten Aufstiegsspiels der Bunkerladies zur 2. Handball-Bundeesliga bekannt: Am Sonntag, 2. Mai müssen die Regensburgerinnen um 16 Uhr beim ehemaligen Deutschen Meister Frankfurter HC (Frankfurt/Oder) antreten.
Zu Beginn des Vorbereitungsspiels im Schwäbischen war den Oberpfälzerinnen in der Deckung noch der Ringrost anzumerken. Die Gastgeberinnen spielten couragiert auf und gingen entschlossen auf die Nahtstellen in der Deckung. Dort agierte der ESV einen Tick zu passiv. Die Konsequenz: Eine Flut von berechtigten Strafwürfen für Nellingen, was in einem für Handball sehr ungewöhnlichen Verhältnis von 7:0 Siebenmetern für den TV im ersten Durchgang resultierte. Gestützt auf eine wurfstarke Franzi Peter und eine gut parierende Natalia Krupa drehten die Gäste den 8:10-Zwischenstand in eine 14:13-Halbzeitführung. Großen Anteil daran hatte auch Rückkehrerin Natascha Weber, die nach ihrer Einwechslung gleich mit zwei blitzsauberen Treffern und einem sensationellen No-Look-Anspiel auf Kreisläuferin Julia Drachsler aufhorchen ließ.
Nach dem Seitenwechsel hatte sich die ESV-Deckung deutlich besser auf die flinken Schwäbinnen eingestellt. Im Angriff übernahm Nicole Lederer erfolgreich Verantwortung und Natascha Weber blieb bei ihren insgesamt sieben Treffern fehlwurffrei. Die 24:20-Führung nach gut 45 Minuten war jedoch noch nicht die Vorentscheidung. Nellingen nutzte einige Umstellungen beim ESV und die ein oder andere Überzahlsituation zum Ausgleichstreffer sieben Minuten vor dem Ende. Die Regensburgerinnen verhinderten aber die Wende und legten immer zum richtigen Zeitpunkt nach. Die letzten beiden Tore der Partie erzielte Youngster Sophia Peter nach resoluten Durchbrüchen, den finalen Treffer zum 31:29-Endstand aus ESV-Sicht sogar in 3:6-Unterzahl. Die fairen Gastgeber gratulierten zum verdienten Sieg und Coach Szücs freute sich, dass er jeder Akteurin Spielanteile geben hatte können. „Ich habe viele gute Sachen gesehen, an den weniger guten werden wir bis zum Auftaktspiel der Qualifikationsrunde zur 2. Bundesliga am 2. Mai bei Frankfurter HC noch hart arbeiten.“