Gustl Mollath zieht gegen den Freistaat Bayern vor Gericht und will knapp 1,8 Millionen Euro.
Am Mittwoch kommender Woche beginnt vor dem Landgericht München I der Zivilprozess um Amtshaftungsansprüche, wie das Gericht am Donnerstag mitteilte. Mollath, eines der bekanntesten Justizopfer Deutschlands, fordert knapp 1,8 Millionen Euro Schadenersatz, weil er 2747 Tage zu Unrecht in einer Psychiatrie untergebracht war. Nach Gerichtsangaben hat der Freistaat bereits 70 000 Euro gezahlt und will es dabei belassen.
Mollath zählt zu den bekannten Justizopfern der deutschen Geschichte. Im Jahr 2002 hatte seine Frau den Nürnberger wegen Körperverletzung angezeigt. Mollath hatte die Vorwürfe stets zurückgewiesen. In zwei Verfahren gegen Mollath attestierten Gutachter ihm eine psychische Störung. 2006 wurde er zwar wegen Schuldunfähigkeit freigesprochen, jedoch in die Psychiatrie eingewiesen. Wegen neuer Erkenntnisse wurde sein Fall wieder aufgerollt: Im August 2014 sprach das nun zuständige Landgericht Regensburg Mollath frei.
Pressemitteilung dpa