Mo, 14.09.2015 , 10:35 Uhr

Gullydeckel auf Autobahn geworfen: 21-Jähriger gibt Tat zu

Am 17.08.2015, gegen 22.15 Uhr, warfen bis dahin unbekannte Täter von der Autobahnbrücke der A 93, kurz vor der Anschlussstelle Weiden-Süd, einen ca. 40 Kilogramm schweren Gullydeckel auf die darunterliegende rechte Fahrspur der BAB A 93 in Fahrtrichtung Norden (Hof).

Kurz darauf fuhren vier Verkehrsteilnehmer zeitversetzt mit ihren Fahrzeugen über das auf der rechten Fahrspur liegende und in der Dunkelheit schwer erkennbare Hindernis. Die Fahrzeuge wurden dabei erheblich beschädigt. Es entstand ein Sachschaden von ca. 7.500 Euro. Der Fahrzeugführer des ersten Pkw, ein 33jähriger Verkehrsteilnehmer aus Altenstadt an der Waldnaab, Lkr. Neustadt/WN, zog sich bei seinem Ausweichmanöver leichte Verletzungen im Schulterbereich zu.

Einer zur Nachtzeit gering frequentieren Autobahn A 93 und der besonnen Reaktion der beteiligten Kraftfahrzeugführer, die ihr Fahrzeug trotz des Hindernisses auf der Fahrbahn noch kontrolliert zu Stehen bringen konnten, ist es zu verdanken, dass keine schwereren Personenschäden und noch größere Sachschäden zu beklagen waren.

Im Tatortbereich konnten im Zuge der Spurensicherung neben dem Gullydeckel, der vom Fahrbahnbrand der Ortsverbindungsstraße der Gemeinden Neubau – Ullersricht stammte, weitere beweisrelevante Spuren sichergestellt werden. Die sofort eingeleiteten Fahndungsmaßnamen der Polizei verliefen zunächst ergebnislos.

Die örtlich zuständige Staatsanwaltschaft Weiden i. d. OPf. leitete ein Ermittlungsverfahren gegen Unbekannt wegen eines Verbrechens des gefährlichen Eingriffs in den Straßenverkehr ein. Vor Ort war die Verkehrspolizeiinspektion Weiden i.d.OPf als sachbearbeitende Dienststelle mit den weiteren Ermittlungen betraut, die im Rahmen der Spurensicherung von der Kriminalpolizeiinspektion Weiden i. d. OPf. unterstützt wurde.

Im Rahmen einer groß angelegten Öffentlichkeitsfahndung wurden insbesondere die Anwohner der Gemeinden Ullersricht und Neubau (Stadtbereich Weiden) mit Handzetteln zur Tat sensibilisiert und von Haus zu Haus eingehend befragt. Zudem konnte von der Polizei eine Belohnung für Hinweise die zur Ergreifung des oder der Täter führen von 1000 Euro ausgelobt werden.

Die Ermittler der Verkehrspolizeiinspektion Weiden gingen in der Folge verschiedenen Hinweisen aus der Bevölkerung nach, aus denen sich dann letztendlich eine Spur abzeichnete, die auf einen 21-jährigen Arbeitslosen mit Wohnort in Tatortnähe hinwies. Befragungen im sozialen Umfeld führten zur eindeutigen Identifizierung des Tatverdächtigen und festigten den polizeilichen Anfangsverdacht. Zeugen vermochten sich zu erinnern, dass sich diese Person zur Tatzeit in Tatortnähe aufgehalten haben dürfte. Den letzten Ausschlag gaben Zeugenaussagen, die den Tatverdächtigen konkret der Tat bezichtigten.

Der Arbeitslose wurde in den Abendstunden des 11.09.2015 in Weiden in Absprache mit der Staatsanwaltschaft Weiden von der Polizei vorläufig festgenommen. Er zeigte sich in seiner polizeilichen Vernehmung nach anfänglichem Leugnen umfassend geständig, den Gullydeckel in stark alkoholisiertem Zustand angeblich spontan auf die Autobahn geworfen zu haben, ohne sich über die Folgen weitere Gedanken gemacht zu machen.

Der Beschuldigte wurde noch am 12.09.15 von Beamten der Verkehrspolizeiinspektion Weiden dem Ermittlungsrichter des AG Weiden vorgeführt, der umgehend Haftbefehl erließ. Die Tat ist als Verbrechenstatbestand mit einer mehrjährigen Freiheitsstrafe bedroht.

PM/MF

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