Wenige Stunden vor Beginn des jüdischen Pessachfestes am 9. April soll ein großangelegtes, gemeinschaftliches Gebet ein Zeichen gegen Antisemitismus und für Zusammenhalt in der Corona-Krise setzen. Nach den Plänen der Initiatoren soll es «die größte Gebetsaktion werden, die Deutschland je gesehen hat». Von 17.00 Uhr bis 18.30 Uhr am Mittwoch sollen sich Hunderttausende im Internet zeitgleich zum 90-Minuten-Gebet treffen. Das soll etwa auf YouTube unter «Deutschland betet gemeinsam» per Livestream funktionieren. Eingeladen sind Gläubige aus unterschiedlichsten Konfessionen.
Zu den Initiatoren der Aktion zählt das Gebetshaus Augsburg, eine ökumenische Initiative junger Christen. Sie bieten seit 2011 ununterbrochen Gebete und Lobpreis. Schirmherr der Aktion am Mittwoch ist Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU). Er hatte Ende März in der ARD-Sendung «Anne Will» gesagt: «Wer gläubig ist, soll beten, dass es Deutschland nicht zu hart trifft.»
Sein Appell zeige großflächig Wirkung, hieß es. Vertreter aus Kirchen, christlichen Initiativen sowie aus Politik und Gesellschaft hätten sich über alle Konfessionsgrenzen hinweg zu einer noch nie da gewesenen Aktion «Deutschland betet gemeinsam» zusammengeschlossen.
Zu den Unterstützern zählen den Angaben nach Bundesagrarministerin Julia Klöckner (CDU), Prinz Philip Kiril von Preußen, Pastor und Ururenkel des letzten deutschen Kaisers Wilhelm II., «Voice of Germany»-Gewinner Samuel Rösch und Schauspieler Samuel Koch.
dpa