In ganz Ostbayern zeigen sich im Moment die Auswirkungen der Grippewelle: Die Zahl der Krankschreibungen in den Betrieben steigt und auch in Schulen und Hochschulen ist der Krankenstand hoch. Meist beginnt die jährliche Grippewelle im Januar und hält drei bis vier Monate an, so das Robert-Koch-Institut in Berlin (RKI). Die Forschungseinrichtung dokumentiert unter anderem auch die Entwicklung von Influenzafällen und Erkältungen jeden Winter. Unter dem Namen akute respiratorischer Erkrankungen fasst das RKI Grippe und grippeähnliche Erkrankungen zusammen.
Bayern erlebt dabei nach Behördenangaben derzeit die stärkste Grippewelle seit fünf Jahren. Seit Anfang Januar seien im Freistaat 7565 Influenza-Erkrankungen nachgewiesen worden, teilte das Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit (LGL) mit. Das seien gut achtmal so viele wie im Vorjahr. Allein in der vergangenen Woche seien 2293 Grippeerkrankungen hinzugekommen. Vor einem Jahr hätten die Gesundheitsämter in der letzten Februar-Woche lediglich 185 neue Influenza-Fälle registriert. „Wir erleben derzeit schon ein recht starkes Grippe-Jahr“, sagte eine Landesamts-Sprecherin.
Die Dunkelziffer sei bei der Influenza-Grippe hoch; nicht jeder Betroffene gehe zum Arzt, und auch nicht jeder Arzt mache bei einem Verdacht einen Test. Hinzu komme eine große Zahl normaler Erkältungskrankheiten mitgrippeähnlichen Symptomen.
In der zunächst stark betroffenen Oberpfalz schwächt sich die Grippewelle derweil ab: Dort gab es nur noch 320 neue Fälle. Mit Prognosen zum weiteren Verlauf der Grippewelle hielt sich das Landesamt zurück. «Ob damit schon die Spitze erreicht ist, kann man noch nicht sagen. Ein weiterer Anstieg der Grippezahlen ist durchaus möglich», sagte eine Sprecherin. In manchen Jahren ende die Grippewelle bereits im März, in anderen Jahren gehe sie bis in den April hinein.