Dank einer Spende des Fördervereins steht der Goldberg-Klinik Kelheim seit April 2016 ein „Neuromonitoring-Gerät“ der Firma Dr. Lange zur Verfügung. Seitdem wurden bereits 30 Schilddrüsenoperationen damit durchgeführt. Dieser Neuromonitor hat einen Neuwert von 13.731 €. Möglich wurde die Spende durch die Unterstützung des Fördervereins durch die Raiffeisenbank Bad Abbach und die Kreissparkasse Kelheim.
Das moderne Gerät kann nicht nur den eigentlichen Stimmbandnerven stimulieren, sondern erlaubt durch eine sogenannte Saxophonelektrode ein ständiges, die Operation begleitendes Ableiten eines Signals über seinen Hauptnerven. Somit können die Operateure zum einen gleich zu Beginn der Operation feststellen, dass der Stimmbandnerv intakt ist, noch bevor man ihn sieht. Zum andern wissen die Chirurgen bei einem während der Operation abnehmenden Signal sofort, dass der Nerv gefährdet ist und können entsprechend reagieren, noch bevor der Nerv dauerhaft geschädigt wurde.
Denn eine gefürchtete Komplikation von Eingriffen an der Schilddrüse ist die Verletzung des Stimmbandnervens, der häufig direkt an der Schilddrüse entlang im Kehlkopf mündet. Eine einseitige Funktionsstörung führt zu Heiserkeit der Patienten, bei beidseitiger Beeinträchtigung des Nervens kann eine akute Luftnot auftreten, die im schlimmsten Fall durch einen Luftröhrenschnitt unterhalb der gelähmten Stimmbänder behoben werden muss.
Auch wenn der Nerv bei der Operation eindeutig dargestellt wird und optisch intakt erscheint, kann nicht ausgeschlossen werden, dass er durch Zug oder Dehnung doch geschädigt wurde. Mit Hilfe eines sogenannten „Neuromonitoring-Gerätes“ kann die funktionelle Intaktheit des Nervens während der Operation in Echtzeit ermittelt werden. Ein kurzer Stromimpuls wird auf den Nerven gesetzt und das anschließende Zucken der Stimmbänder im Kehlkopf durch spezielle Elektroden am Beatmungsschlauch gemessen: ist ein Signal da, ist der Nerv intakt. Alles ist gut!
Pressemitteilung/MF