Am Dienstag wurde in Regensburg der Abschlussbericht zu Gewalt und sexuellem Missbrauch bei den Regensburger Domspatzen veröffentlicht. Auch Gloria von Thurn und Taxis hat sich am Donnerstagabend zum kontroversen Thema geäußert. Mit ihrem Kommentar hat sie aber auch viel Kritik heraufbeschworen.
Gegenüber dem Bayerischen Rundfunk sagte die Fürstin auf die Frage, ob die Institution Domspatzen den Missbrauch ermöglicht habe, das sei "totaler Schmarrn". Weiter sagte sie: "In jeder Schule, in jedem Sportverein gibt es dieses Phänomen und das wird es auch immer geben." In ihrer Jugend seien Schläge ein ganz normales pädagogisches Mittel gewesen, um mit frechen Kindern fertig zu werden. Auch sie selbst sei ein solches Kind gewesen, fügt sie ein.
Weiter stellte sich die Fürstin demonstrativ vor die Kirche, die im Zusammenhang mit den Fällen in der Kritik steht: "Man geht gerne auf die Kirche los und das ist ein gefundenes Fressen", so Gloria von Thurn und Taxis.
Mit Blick auf die Aufarbeitung der Misshandlungssfälle bei den Domspatzen, die sich laut Bericht zwischen 1945 und 1990 zugetragen haben, sagte Gloria gegenüber dem Bayerischen Rundfunk, die heutigen Maßstäbe auf frühere Dekaden anzuwenden sei unfair.
In einem Bericht von Focus Online hat ein Opfersprecher bereits kritisch auf die Äußerungen reagiert. Laut Alexander Probst stelle die frühere Alltäglichkeit von Schlägen in keinem Fall eine Relativierung der Vorfälle bei den Domspatzen dar.
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MF