Nachdem in Waldmünchen in der Silvesternacht eine Muttergottesgrotte gesprengt worden war, hat die Polizei heute einen Tatverdächtigen festnehmen können. Nach Zeugenhinweisen und umfangreichen Ermittlungen hat man einen 22-jährigen Waldmünchner der Tat überführen können.
Der junge Mann räumte in seiner Beschuldigtenvernehmung ein, am Morgen des 31.12.2019, bereits um 05 Uhr, zu Fuß nach Tschechien gegangen zu sein, um sich mit illegaler Pyrotechnik für den Abend einzudecken.
Er kaufte auf den grenznahen Ständen des sog. „Vietnamesenmarkt“ 80 Böller der Marke „Dum Bum“ und 4 riesige Böller der Marke „Cobra 18“ für 150 Euro.
Um den polizeilichen Kontrollen zu entgehen, ging er über die grüne Grenze durch den Wald nach Waldmünchen zurück.
Im Laufe des Silvesterabends zündete er immer wieder auf den Straßen in der Innenstadt sein hochgefährliches Feuerwerk.
Genau um Mitternacht, warf er dann seinen „letzten Cobra 18-Kanonenschlag“ in Richtung der massiv gebauten Muttergottesgrotte (120 cm Höhe), welche durch die Detonation komplett zerstört wurde.
Der junge Mann filmte die Tat mit seinem Handy. Hierbei ist zu sehen, wie Stein- und Betonteile bis zu 20 m weit in die Luft fliegen.
Man kann nur von Glück sprechen, dass keine umstehenden Zuschauer verletzt wurden.
Gegen den Tatverdächtigen wurde Strafverfahren wegen
- Herbeiführen einer Sprengstoffexplosion
- Einfuhr von nicht genehmigten Pyrotechnik (Vergehen gem. Sprengstoffgesetz)
- und Sachbeschädigung
eingeleitet.
Nach Anzeigenaufnahme, erkennungsdienstlicher Behandlung und Entnahme einer DNA-Probe wurde der derzeit arbeitslose Mann wieder auf freien Fuß gesetzt.
Sein Mobiltelefon, auf dem sich mehrere Videosequenzen mit der Zündung seiner gefährlichen Pyrotechnik befinden, wurde als Beweismittel sichergestellt.
Als Motiv gab der Täter an, dass er auf das „geile Gefühl der Druckwelle“ bei der Detonation steht. Die weiteren Ermittlungen werden in enger Zusammenarbeit mit BLKA München und der Kriminalpolizei Regensburg geführt.
Der Sachschaden wird auf ca. 1000 Euro beziffert.
Polizeimeldung
So hat die Besitzerin der Statue auf Facebook auf die dreiste Sprengung reagiert.