Mi, 08.02.2023 , 15:27 Uhr

Generalisierte Pflegeausbildung: Landkreis Cham zieht an einem Strang


Der bayerische Gesundheitsminister Klaus Holetschek hat einen Förderbescheid für Kümmerer überreicht.

Der Landkreis Cham treibt gemeinsam mit der VHS und den Sana Kliniken des Landkreises Cham die Gründung eines zentralen Ausbildungsverbundes im Bereich der Pflege erfolgreich voran. Ein „Kümmerer“ soll angehende Pflegefachkräfte bei ihrem Einstieg ins Berufsleben sowie die Träger der praktischen Ausbildung und die beiden Pflegefachschulen bei der Umsetzung der neuen Rahmenbedingungen für die generalisierte Pflegeausbildung begleiten.

Am Freitag, 3. Februar, hat der Bayerische Gesundheitsminister Klaus Holetschek dieses Vorhaben unterstützt. Er hat dem neuen Ausbildungsverbund mit der Pflegefachschule in Bad Kötzting (VHS) und der Pflegefachschule in Roding (Sana Kliniken des Landkreises Cham) den Förderbescheid über eine Anschubfinanzierung zur Schaffung einer „Kümmererstelle“ übergeben.

Im Auftrag von Landrat Franz Löffler nahm die Geschäftsstellenleiterin der GesundheitsregionPlus Eva Liedtke gemeinsam mit Sana-Geschäftsführer Klaus Fischer, dem stellvertretenden Geschäftsführer der Pflegefachschule in Roding Josef Steinbauer, der Schulleiterin der Pflegefachschule in Roding Bettina Weiß sowie der Schulleiterin der VHS-Pflegefachschule in Bad Kötzting Anneliese Schmuderer den Förderbescheid in Amberg in Empfang. Landrat Franz Löffler sieht darin ein starkes Signal für eine zukunftsorientierte Ausbildung im Pflegebereich:

„Die Komplexität, die aus der generalisierten Ausbildung in der Pflege resultiert, ist immens. Es gilt, den jungen Menschen das Fachwissen aus ehemals drei anspruchsvollen Ausbildungsberufen nun in einer einzigen Ausbildung zu vermitteln.“

Gleichzeitig solle die gewohnt hochwertige Qualität gehalten werden. Dies könne man nur schaffen, wenn alle an der Ausbildung beteiligten Akteure vor Ort an einem Strang ziehen.

Das neue Ausbildungsmodell wird nun seit knapp zwei Jahren auf Landkreisebene umgesetzt. Die Erfahrungswerte der beiden Pflegefachschulen wie auch der Träger der praktischen Ausbildung machen deutlich: Um die Anforderung dieser „Generalisierung“ für die Schülerinnen und Schüler möglichst unkompliziert und mehrwertbringend auf Landkreisebene umzusetzen, braucht es einen einheitlichen Rahmen, einen sogenannten Ausbildungsverbund. Um den Weg dafür zu bereiten, hat die GesundheitsregionPlus ein gemeinschaftliches „Kümmererkonzept“ für die Pflegeausbildung mit beiden Pflegefachschulen ausgearbeitet. Diese Arbeit wurde nun mit dem Förderbescheid des Bayerischen Gesundheitsministeriums belohnt.

 

Hintergrund:

Wer eine Ausbildung in der Pflege machen will, der musste sich bis zum Jahr 2019 bereits vor Ausbildungsstart entscheiden, ob er seine berufliche Zukunft in der Kranken-, Alten-, oder Kinderpflege sieht. Diese Entscheidung gehört der Vergangenheit an, denn durch die Änderung des Pflegeberufegesetzes zum 01. Januar 2020 wurde die Ausbildung in der Pflege „generalisiert“. Schülerinnen und Schüler erlernen nun den Beruf des „Pflegefachmannes oder der Pflegefachfrau“ und können damit in jedem Bereich der Pflege arbeiten, sei es im Krankenhaus, der stationären Langzeitpflege oder im ambulanten Sektor.

Hintergrund für diese grundlegende Veränderung war die Absicht, den Pflegeberuf durch mehr Flexibilität in der Ausgestaltung attraktiver zu machen. Gleichzeitig sollte damit dem medizinischen Fortschritt und der zunehmenden Vernetzung der verschiedenen Gesundheitsbereiche Rechnung getragen werden.

 

Landratsamt Cham

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