Der gemeinsame Kampf von Baden-Württemberg, Bayern, Hessen und Rheinland-Pfalz gegen Einbrecherbanden hat sich nach Ansicht der vier Länder bewährt. Die verstärkte Zusammenarbeit wegen der stark gestiegenen Einbruchskriminalität habe bereits zu Erfolgen der Polizei geführt, berichteten die Innenministerien bei einer Umfrage der Deutschen Presse-Agentur. Die Ressortchefs hatten am 16. Juni bei einer Konferenz vereinbart, Informationen besser und schneller auszutauschen und über Ländergrenzen hinweg zu fahnden. Bayern und Baden-Württemberg hatten sich bereits 2015 darauf verständigt, gemeinsame Sache gegen Einbrecher zu machen.
Der rheinland-pfälzische Innenminister Roger Lewentz (SPD) hält die Zusammenarbeit für den richtigen Schritt. «Im vergangenen Jahr konnten wir den Trend bei den bis dahin wachsenden Fallzahlen im Bereich des Wohnungseinbruchs stoppen.» Die Polizei zählte 6744 Einbrüche 2016, rund fünf Prozent weniger als im Jahr zuvor. «Die Entwicklung im ersten Quartal 2017 geht sogar noch darüber hinaus.» Die Fallzahlen seien von Januar bis März merklich um knapp 23 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum zurückgegangen.
Bayerns Innenminister Joachim Herrmann (CSU) zog ebenfalls eine positive Bilanz. «Wir haben den Fahndungsdruck ganz erheblich verstärkt und eine Reihe Krimineller aus dem Verkehr gezogen», sagte Herrmann der dpa in München. Bayern schloss im Dezember 2016 eine vergleichbare Kooperation mit Sachsen. Auch Hessen bewertet die Kooperation positiv. Die Fälle von Wohnungseinbrüchen in Hessen waren 2016 mit 10 405 Taten auf den tiefsten Stand seit 2010 gesunken.
Das baden-württembergische Innenministerium sieht die Kooperation als wichtigen Bestandteil der Bekämpfung des Wohnungseinbruchdiebstahls. Die Zahl der Einbrüche ging auch in Baden-Württemberg zurück. Knapp 11 100 Einbrüche wurden 2016 verzeichnet, im Jahr davor waren es gut 12 250. Etwa jeder fünfte Fall wurde den Angaben zufolge aufgeklärt – das war die beste Quote seit 2008.
dpa/MF