Di, 19.02.2013 , 15:08 Uhr

Gauck besucht Bayern - Appell für mehr ehrenamtliches Engagement

Der Bundespräsident zu Besuch in Bayern: Joachim Gauck ist nicht nur Gast in Staatskanzlei und Landtag, sondern besucht auch Regensburg und das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt. Ein Appell aber ist ihm besonders wichtig: Die Menschen im Land sollen mit anpacken.

Bundespräsident Joachim Gauck hat bei seinem offiziellen Antrittsbesuch in Bayern in einem leidenschaftlichen Appell zu mehr ehrenamtlichem und politischem Engagement aufgerufen. «Das ist das, was ein Leben reich und stark macht», sagte Gauck am Dienstag vor Abgeordneten und Schülern im Bayerischen Landtag. Man müsse sich fürchten vor einer Aufteilung der Gesellschaft in einen Teil, der sich gut und teuer amüsieren wolle, und einen anderen Teil, der sich nicht scheue anzupacken, betonte das Staatsoberhaupt.

Gauck und seine aus Nürnberg stammende Lebensgefährtin Daniela Schadt waren am Vormittag von Ministerpräsident Horst Seehofer (CSU) und dessen Frau Karin begrüßt worden – mit einem Polizei-Musikkorps und einer Hundertschaft der Bereitschaftspolizei vor der Bayerischen Staatskanzlei in München. Nach seinem Besuch im Landtag wollte Gauck das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt in Oberpfaffenhofen und die Welterbestadt Regensburg besuchen, wo eine Diskussion mit Studenten und ein Empfang im Historischen Reichssaal des Rathaus geplant waren.

Die ehrenamtlich und politisch Aktiven würdigte Gauck als «die eigentliche Prominenz unseres Landes». Immer wenn er von ehrenamtlich tätigen Menschen umgeben sei, fühle er sich glücklich und zu Hause. Es brauche möglichst viele Menschen, «die nicht einfach abwarten und zuschauen», sondern die anpacken und Verantwortung übernehmen.

An die Schüler im Landtag gewandt sagte Gauck: «Es ist mir völlig egal, ob Sie später Abgeordnete werden oder nicht – das kann man tun. Aber auch außerhalb des Abgeordnetenlebens gibt es ein wichtiges und kraftvolles politisches Engagement.» Ziel müsse sein, möglichst viele Menschen «ins Lager der Mitmacher» zu locken, sagte der Bundespräsident. «Wer mitmacht, kann Abgeordneter werden. Wer nicht mitmacht, der wird nicht mal Bürger.» Er wünsche sich, «dass wir überall (…) Plätze finden, wo wir nicht nur Zuschauer sind».

In einer kurzen Ansprache in der Staatskanzlei würdigte Gauck zudem die Leistung Bayerns bei der Integration von Menschen anderer Herkunft. Diese träfen im Freistaat auf «offene Arme und offene Herzen», lobte er – und das sehr wichtig in diesen Zeiten, in denen man viel über Zuwanderung und deren Bedeutung diskutiere.

Zugleich berichtete Gauck, er habe schon vor langer Zeit «diese innovative Bildungs-, Universitäts- und Hochschulpolitik» in Bayern gesehen, die frühe Gründung neuer Unis und Hochschulen über das ganze Land. Das sei der richtige Weg. Gauck betonte: «Traditionen sind schön, sie wärmen das Herz – aber wir müssen zukunftsfähig bleiben.»

In den vergangenen Wochen war Gauck bereits für verschiedene Termine im Freistaat – diese dienten allerdings nicht als offizielle Visite des Bundeslandes. Den Landtag hatte Gauck in den vergangenen Jahren schon zweimal besucht – jeweils als Kandidat für das Bundespräsidenten-Amt kurz vor der jeweiligen Bundesversammlung.

dpa

altes rathaus bundespräsident gauck regensburg tva universität

Das könnte Dich auch interessieren

22.12.2024 Regensburg: Weihnachtssingen 2024 - über 210.000 Euro gesammelt 22.12.2024 Mainburg: Diebstahl von Senkkästen - Polizei sucht Zeugen In der Nacht vom 21. auf den 22. Dezember 2024 wurden in der Uferstraße in Mainburg drei Senkkästen ausgehoben und gestohlen. 22.12.2024 Hemau: Unbekannte beschädigen Haustüre Am Samstag gegen 12:00 Uhr wurde in der Beratzhausener Straße in Hemau eine Haustüre durch Sachbeschädigung beschädigt. 21.12.2024 Oberpfalz: Sicherheitslage auf Weihnachtsmärkten Nach dem Vorfall auf dem Magdeburger Weihnachtsmarkt haben die Oberpfälzer Behörden die Sicherheitsmaßnahmen auf den lokalen Weihnachtsmärkten verstärkt. Eine erhöhte Polizeipräsenz soll den Besuchern ein sicheres Erlebnis ermöglichen.