Die Freiwillige Feuerwehr der Stadt Furth im Wald hat mit einer mutmaßlichen Veruntreuung eines größeren Betrags durch den ehemaligen Kassier des Vereins zu kämpfen. Wie der Verein mitteilt, hat man rund elf Monate lang recherchiert- und ist dem Mann nachdem bereits ein Anfangsverdacht bestanden hat, so auf die Schliche gekommen. Es geht um schwere Vorwürfe, die Vorstandschaft der Feuerwehr spricht in einer Pressemitteilung von einer der „schwärzesten Stunden der Rettungsorganisation“.
Die Freiwillige Feuerwehr teilt mit:
Unsere vorläufigen Untersuchungen haben zu unserem Bedauern ergeben, dass unser ehemaliger erster Kassier und zuletzt zweiter Kassier eine Summe im zumindest höheren fünfstelligen Euro-Bereich – über einen Zeitraum von acht Jahren – unterschlagen hat. Die genaue Schadenshöhe steht derzeit noch nicht fest.
Im Rahmen der Neubesetzung des Amtes des ersten Kassiers sind finanzielle Unregelmäßigkeiten aufgefallen, die durch den vorherigen Kassier verursacht wurden. Im Rahmen einer langwierigen und schwierigen Recherche musste festgestellt werden, dass erhebliche Summen von den Vereinskonten mutmaßlich veruntreut wurden. Überprüfbar ist hier nur noch ein Zeitraum ab Ende 2008. Erschwerend kommt hinzu, dass nahezu sämtliche Belege und Unterlagen fehlen. Der neue Kassier nahm zunächst einen Steuerberater zur Hilfe, um die Sachverhalte genau zu klären. Dies stellte sich als schwieriger heraus, als zunächst vermutet. Eine genaue Summe der abhanden gekommenen Beträge ist bislang nicht konkret feststellbar.
Mit der Rückforderung der unterschlagenen Beträge wurde ein Rechtsanwalt beauftragt. Im Rahmen der von diesem eingeforderten Auskunft beim ehemaligen Kassier sind die angeforderten Auskünfte nicht erteilt, jedoch erkannte der ehemalige Kassier einen von ihm zurückzubezahlenden Betrag in Höhe von ca. 78.000,00 Euro an und zahlte diesen sogleich in drei Teilzahlungen an den Verein zurück.
Es wurde weitere Auskunft vom ehemaligen Kassier verlangt. Diese wird von ihm jedoch verweigert. Der Verein setzt sein Auskunftsverlangen fort. Der Verein prüft derzeit mit Hilfe des eingeschalteten Rechtsanwalts zivilrechtliche Schritte und hat außerdem eine Strafanzeige wegen der erfolgten rechtswidrigen Geldentnahmen bei der Staatsanwaltschaft eingereicht.
Der ehemalige Kassier wurde sämtlicher Zugriffsmöglichkeiten auf die Konten des Vereins enthoben. Er wurde aus dem Verein ausgeschlossen. Gleichzeitig wurden in einer außerordentlichen Mitgliederversammlung am 06.12.2016 die Mitglieder umfassend über den Sachverhalt informiert.
Die Kassenprüfungen fanden im Vorfeld der jeweiligen Jahreshauptversammlungen statt. Die Kassenprüfer konnten bei ihren Tätigkeiten die Täuschung nicht erkennen. Vorgelegte Unterlagen waren insoweit stimmig und wurden dementsprechend bei der dann stattgefundenen Jahreshauptversammlung als ordnungsgemäß befunden und die Entlastung vorgeschlagen.
Weitere Auskünfte kann der Verein nicht geben, man spricht aber von einer – auch emotional – sehr schwierigen Angelegenheit.
Pressemitteilung/MF