Fr, 10.07.2020 , 08:33 Uhr

Experten befürchten mehr Badetote wegen Urlaub daheim

Die Deutsche Lebens-Rettungs-Gesellschaft (DLRG) rechnet in diesem Sommer mit deutlich mehr Badetoten, als in den Vorjahren. Bis Ende Juni seien in Bayern bereits 12 Menschen ertrunken, «und jede Woche werden es mehr», sagte ein DLRG-Sprecher in München. 2019 waren in bayerischen Gewässern 95 Menschen ums Leben gekommen, mehr als die Hälfte davon waren 65 Jahre und älter. Die DLRG befürchtet, dass es dieses Jahr noch mehr werden könnten, weil viele Menschen ihren Urlaub in der Heimat verbringen.

Um Kinder für den Wassersport fit zu machen, setzt der Freistaat auf die Kampagne «Bayern schwimmt», die unter Corona-Bedingungen auch dieses Jahr stattfinden soll. Einzelheiten will Landtagspräsidentin und Schirmherrin Ilse Aigner (CSU) am Freitag (8.30 Uhr) mit Kultusminister Michael Piazolo (Freie Wähler) und der Wasserwacht des Bayerischen Roten Kreuzes (BRK) vorstellen. Im Juli 2019 hatte die Wasserwacht dabei mehr als 4000 Viertklässlern fünf Tage lang das Schwimmen beigebracht. Fast 80 Prozent erreichten mindestens ein Schwimmabzeichen. Nach BRK-Angaben sind in Bayern rund 15 Prozent der Kinder zwischen 5 und 17 Jahren Nichtschwimmer.

Für viele Kinder wird es mit dem Schwimmenlernen diesen Sommer aber schwierig. Der Schwimmunterricht in der Schule und Schwimmkurse seien wegen der Corona-Pandemie ausgefallen. «Damit hat praktisch ein ganzer Jahrgang nicht Schwimmen gelernt», sagte der DLRG-Sprecher. Nachholen lässt sich das nach Einschätzung der Experten nicht ohne weiteres. Schon vor Corona habe es allein bei Kursen der DRLG Wartelisten von einem Jahr und länger gegeben. Nun kämen noch die Kinder hinzu, die in der Coronazeit nicht schwimmen lernen konnten.

dpa

 

Berichterstattung zum Thema Gefahren an Badeseen

Das könnte Dich auch interessieren

31.10.2024 Bayern: 16.500 Firmen verpassen Frist für Corona-Hilfen-Abrechnung Rund 16.500 bayerische Unternehmen haben trotz einer zusätzlichen einjährigen Frist keine Schlussabrechnung für die Corona-Hilfen des Bundes eingereicht. Dies gab die Industrie- und Handelskammer (IHK) München und Oberbayern bekannt. Betroffene Unternehmen sind nun verpflichtet, den gesamten Corona-Zuschuss plus Zinsen zurückzuzahlen. Firmen, die jedoch eine Fristverlängerung beantragt haben, können ihre Abrechnung im Rahmen eines Anhörungsverfahrens bis 17.07.2024 Steigende Werte in Regensburg: Abwasser zeigt «moderate» Corona-Welle in Bayern In Bayern gibt es zurzeit wieder deutlich mehr Corona-Infektionen. Darauf deutet das Abwassermonitoring hin. Experte Oliver Keppler spricht von einer moderaten Welle im Freistaat. Auch in Regensburg steigen die Werte. 25.02.2024 Bayerische Förderinitiative zu Long- und Post-COVID liefert weitere wichtige Ergebnisse Bei den vom Bayerischen Staatsministerium für Gesundheit, Pflege und Prävention geförderten Forschungsprojekten zu Long- und Post-COVID liegen nun weitere wichtige Ergebnisse vor. Darauf hat Bayerns Gesundheitsministerin Judith Gerlach am Sonntag hingewiesen. 15.01.2024 Acht Apotheken sollen Corona-Medikament illegal weiterverkauft haben Weil sie das Corona-Medikament Paxlovid illegal ins Ausland verkauft haben sollen, wird gegen mehrere Apothekerinnen und Apotheker in Bayern ermittelt. «Über die Zahl der unterschlagenen Packungen Paxlovid kann derzeit nur spekuliert werden», sagte ein Pressesprecher der Bayerischen Zentralstelle zur Bekämpfung von Betrug und Korruption im Gesundheitswesen (ZKG) in Nürnberg am Montag. «Wir sind erst am