Bayerische Einsatzkräfte haben zum Europäischen Tag des Notrufs an diesem Freitag auf schwierige Arbeitsbedingungen aufmerksam gemacht. Die Integrierten Leitstellen, besonders in Metropolregionen, arbeiteten «unter einem gewaltigen Druck», teilte Harry Hofmann, Vorsitzender der Fachgruppe Feuerwehr bei Verdi Bayern, mit. Die Arbeitsbelastung in 24-Stunden-Diensten sei bei zugleich vielen Überstunden enorm und die Bezahlung im Vergleich zum freien Arbeitsmarkt zu gering.
Bayerns Innenminister Joachim Herrmann (CSU) lobte die einheitliche Notrufnummer 112 als europäischen Erfolg.
„Seit über 30 Jahren können alle Menschen innerhalb der EU und weiteren europäischen Ländern wie Großbritannien, Norwegen und der Schweiz mit der ‚112‘ im Notfall kostenlos und schnelle Hilfe rufen – sowohl die Feuerwehr als auch den Rettungsdienst“, so Herrmann. Jedoch kosteten Fehlanrufe, auch sogenannte Hosentaschenanrufe, Zeit und Ressourcen.
„Alleine bei der ILS Nürnberg war jeder fünfte Anruf, der einging, unbeabsichtigt. Jeder dieser ungewollten Anrufe – zu denen auch sogenannte Hosentaschenanrufe zählen – kostet Zeit und Ressourcen! Denn hier ist höchste Konzentration gefordert, ob es sich um einen Irrläufer oder tatsächlich um einen Notfall handelt und beispielsweise der Anrufer aufgrund seiner Verletzungen schwer zu verstehen ist.“ – Joachim Herrmann, Innenminister
Der Minister mahnte daher zur Vorsicht: „Seien Sie achtsam beim Umgang mit Ihrem Smartphone! Nutzen Sie beispielsweise bewusst die Sperrfunktion Ihres Endgeräts. Zusätzlich kann eine Handyhülle das Risiko eines ungewollten Wählens verringern. Helfen Sie so mit, Fehlanrufe beim Notruf 112 zu verhindern!“
Die bayerischen Leitstellen bearbeiten jährlich etwa 2,8 Millionen Notrufe.
dpa/Bayerisches Innenministerium/MB