Für die Besucher ist es ein großes Spektakel mit Maßkrug und Blasmusik. Am Montag wird wieder der laut-deftige Bierzelt-Redewettstreit beim Gillamoos in Abensberg die Politprominenz aus Berlin anlocken.
CDU-Kanzleramtsminister Peter Altmaier, Grünen-Chefin Simone Peter und Hamburgs SPD-Regierungschef Olaf Scholz: Auch in diesem Jahr werden sich wieder drei politische Schwergewichte beim traditionellen Gillamoos im niederbayerischen Abensberg lautstarke und deftige Rededuelle in verschiedenen Festzelten liefern. Die wichtigsten Themen dürften am kommenden Montag neben der Flüchtlingspolitik auch die jüngst entbrannte Debatte über die politische Zukunft von Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) sowie der Ausgang der Landtagswahl am Sonntag in Mecklenburg-Vorpommern sein.
Neben den Hauptrednern von Union, SPD und Grünen wird für die Freien Wähler wieder Parteichef Hubert Aiwanger mit von der Partie sein, er ist seit Jahren bei der Veranstaltung im Landkreis Kelheim dabei. Bei der bayerischen FDP wird Generalsekretär Daniel Föst sprechen. Üblicherweise läuft inzwischen aber ein falscher Politiker der Prominenz den Rang ab: Die Auftritte des Kabarettisten Wolfgang Krebs als Edmund Stoiber oder Horst Seehofer sind meist am besten besucht.
Der Gillamoos ist einer der größten und ältesten Jahrmärkte in Niederbayern, immer rund um das erste Septemberwochenende. Am Volksfestmontag, dem letzten Tag des fünftägigen Festes, treten traditionell Spitzenpolitiker parallel in Bierzelten auf, die nur einen Steinwurf voneinander entfernt sind. Nach dem Politischen Aschermittwoch ist der Schlagabtausch das größte Politikspektakel in Niederbayern.
Erstmals urkundlich erwähnt wurde der Gillamoos 1313. In dieser Zeit wurde alljährlich am ersten Sonntag im September ein Pferdemarkt abgehalten. Seit 1583 wird der Gillamoos an seinem heutigen Platz vor den Toren der historischen Altstadt gefeiert. Mehr als 250 000 Besucher strömen jedes Jahr auf das Volksfest.
dpa