Man muss schon genau hinsehen, um zu erkennen, was das Fotofallenbild zeigt: es ist eine Luchsin, die ihr Junges über einen Forstweg trägt. Das ist nicht nur der erste Reproduktionsnachweis im südlichen Oberpfälzer Wald, sondern auch ein glücklicher und seltener Zufall, der hier im Rahmen des bayerisch-tschechischen Trans-Lynx-Projektes gelang.
Tanja und Tarek sind die Eltern
„Wir kennen die Luchsin Tanja seit Juli 2013. Sie lebt zwischen Furth, Waldmünchen und Postrekov. Ihr Wohngebiet überlappt sich mit dem eines männlichen Luchses, genannt Tarek. Tanja und Tarek sind bayerisch-tschechische Luchse – sie wurden in beiden Ländern mit Hilfe von Fotofallen erfasst.“ erläutert Sybille Wölfl vom Trans-Lynx-Projekt.
Experten: „Junge Luchse sind in dieser Lebensphase sehr empfindlich“
„Wir haben uns riesig über diese Nachricht von unseren bayerischen Kollegen gefreut! Es ist sehr selten, dass eine Fotofalle eine Luchsin mit ihrem nur wenige Wochen alten Jungen aufnimmt. Junge Luchse sind in dieser Lebensphase sehr empfindlich und eine Luchsin versteckt sie, um sie vor Übergriffen durch andere Beutegreifer zu schützen. Daher verlässt sie die Jungen nur, wenn sie auf Futtersuche gehen muss,“ fügt Tereza Minarikova vom Trans-Lynx-Projekt an.
Der Eurasiche Luchs – streng geschützt
Der Eurasische Luchs (Lynx lynx) ist durch deutsche, tschechische und europäische Gesetze streng geschützt. Trotzdem ist diese schöne Katzenart durch illegale Nachstellung und Lebensraumzerschneidung immernoch ernsthaft gefährdet.
„Jungluchse werden rund zehn Monate von ihrer Mutter versorgt. In dieser Zeit lernen sie alles, was sie zum Überleben brauchen. Wird eine Luchsin während der Aufzuchtphase getötet, ist das immer auch ein Todesurteil für ihre Jungen. Hoffentlich schafft es Tanja, sich selbst und ihr Junges am Leben zu halten,“ schließt Sybille Wölfl.
Mehr Informationen zum Luchs finden Sie unter: www.luchs-bayern.de und www.translynx.selmy.cz
MK/ pm