«Die Lage in Afghanistan ist dramatisch. Erschütternde Bilder von Rettung suchenden Menschen am Flughafen Kabul zeigen das ganze Ausmaß der dort herrschenden Verzweiflung und Not», betonte Münchens Bürgermeisterin Verena Dietl (SPD).
München könne jederzeit 260 Menschen unbürokratisch aufnehmen und habe dies bereits der Bundesregierung signalisiert, betonte sie. Darüber hinaus habe sie sich bei Außenminister Heiko Maas (SPD) für ein Einzelschicksal stark gemacht – eine Münchnerin, die im Gegensatz zu ihrem Ehemann und ihren drei Kindern keinen deutschen Pass hat, sei bisher nicht auf der Liste der Auszufliegenden.
Auch die Universitätsstadt Erlangen und ihre Nachbarstadt Nürnberg haben die Aufnahme von Menschen aus Afghanistan angeboten. Die Stadt könne kurzfristig zehn Familien aufnehmen, sagte Erlangens Oberbürgermeister Florian Janik (SPD). Nürnberg werde ein entsprechendes Angebot zur Aufnahme von Ortskräften und ihren Familien an Bundes- und Landesregierung unterbreiten, sagte Oberbürgermeister Marcus König (CSU). «Als Stadt des Friedens und der Menschenrechte sehen wir es als unsere Verpflichtung an, diesen Menschen in dieser Notsituation zu helfen», sagte König.
Erlangen und Nürnberg sind wie München Mitglied im Städtebündnis «Sichere Häfen». Dem Bündnis, das sich als Wertegemeinschaft zur Aufnahme in Not befindlicher Geflüchteter versteht, gehören bundesweit 100 Kommunen an, darunter neben München und Erlangen auch die bayerischen Städte, Nürnberg, Schwabach, Regensburg, Straubing, Würzburg und Aschaffenburg.
dpa