Die Staatsanwaltschaft Hannover ermittelt wegen des Verdachts der Beihilfe zum Betrug im VW-Abgasskandal gegen neun Mitarbeiter des Zulieferers Continental. Wie die Strafverfolger am Mittwoch nach der Durchsuchung mehrerer Standorte mitteilten, geht es bei den Vorwürfen an sieben Ingenieure sowie zwei Projektleiter zudem um mittelbare Falschbeurkundung. «Es handelt sich um einen Ableger des Verfahrens, das die Staatsanwaltschaft Braunschweig schon gegen Beschäftigte von Volkswagen führt», hieß es.
Man prüfe, ob Mitarbeiter der früheren Siemens-Autotechnik-Sparte VDO – von Conti 2007 übernommen – möglicherweise den Auftrag für die Motorsteuerung der 1,6-Liter-Ausgabe des späteren Skandal-Dieselmotors EA 189 in dem Wissen annahmen, dass VW damit betrügerische Absichten verfolgen wollte. Es werde auch Hinweisen nachgegangen, dass die Dokumentation der Software entsprechend beeinflusst worden sein soll. Der Anfangsverdacht: Beschäftigte der heutigen Automotive-Sparte von Continental könnten damit «den Wünschen von VW entsprochen» haben, eine verbotene Abschalteinrichtung herzustellen. Nun müssten die sichergestellten Beweismittel ausgewertet werden: «Wir stehen da noch am Anfang.»
Den Angaben zufolge durchsuchten Polizisten und Staatsanwälte unter anderem den Conti-Hauptsitz in Hannover sowie Büros in Regensburg und Frankfurt. Auch Volkswagen habe in Wolfsburg Unterlagen herausgeben müssen. Zudem seien Standorte einer Ingenieurfirma in Gifhorn und Berlin aufgesucht worden. Continental erklärte dazu: «Wir haben an keinen unserer Kunden Software zum Zweck der Manipulation von Abgastestwerten geliefert.»
dpa