Mo, 20.03.2023 , 09:23 Uhr

Eisbären: Urgestein Jonas Leserer beendet seine Karriere

36 Jahre ist er erst alt – 32 davon hat er seine Knochen für das Regensburger Eishockey hingehalten: Torhüter Jonas Leserer. Doch jetzt endet eine Ära im Tor der Domstädter

Bei der Saisonabschlussfeier der Eisbären Regensburg gab das Urgestein nun sein Karriereende bekannt. Damit verliert der Eishockey-Zweitligist nicht nur eine absolute Identifikationsfigur und einen Publikumsliebling, mit dem gebürtigen Regensburger verlässt auch eine Konstante das Team: Seit der Spielzeit 2005/2006 zählte er zum Kader der Ersten Mannschaft, damals noch in der Zweiten Liga. Doch auch nach dem Rückzug der Domstädter aus selbiger 2008 hielt das Eigengewächs seinem Heimatklub die Treue, kämpfte sich mit dem Team aus der Landesliga wieder nach oben und feierte schließlich nach 14 Jahren 2022 mit der Oberliga-Meisterschaft und dem DEL-2-Aufstieg die Rückkehr in die Zweitklassigkeit.

Diesen Erfolg bezeichnet Leserer selbst als einen der absoluten Höhepunkte seiner Karriere: „Ich durfte so viele schöne Momente erleben, da ist es sehr schwer, einen herauszuholen. Ganz weit vorne ist aber definitiv der Aufstieg letzte Saison. Das war schon grandios, was wir da erreicht haben.“ Es falle ihm extrem schwer, die Schlittschuhe jetzt an den Nagel zu hängen, betont der Torsteher und ergänzt: „Die Jungs sind einfach Klasse, eine bessere Mannschaft kannst du dir nicht wünschen.

Bei mir ist es jetzt Zeit, mich um meine junge Familie zu kümmern. Vollzeitjob, Familie mit Kleinkind und dann noch Eishockey – das lässt sich leider nur sehr schwer alles unter einen Hut bringen.“

Leserer spielte nie für einen anderen Klub, hielt den Eisbären beziehungsweise dem EV Regensburg von Kindesbeinen an die Treue, erlebte Höhen und Tiefen des Eishockeys in der Domstadt mit. Für die Erste Mannschaft stand er 108 Spiele auf dem Eis und 306 Mal im Aufgebot. In 5888 Minuten und 35 Sekunden Eiszeit ließ er nur 323 Gegentore (3,29 durchschnittlich pro Partie) zu. Der letzte seiner sieben Shutouts gelang ihm am 15. Dezember 2017 bei einem 4:0-Sieg in Waldkraiburg. Neun Mal bereitete Leserer einen Treffer vor, 43 Strafminuten bekam er aufgebrummt. Seit seinem ersten Einsatz (8. Januar 2006 beim 2:3 gegen Wolfsburg – eingewechselt in der sechsten Minute nach Verletzung von Markus Janka) haben nur Peter Holmgren und Martin Cinibulk mehr Spiele und Minuten für Regensburg gesammelt – auch in der Kategorie Shutouts wird Leserer nur von diesen beiden übertroffen (jeweils acht). Neun Scorerpunkte hat indes kein anderer Keeper der Domstädter je erreicht.

Leserer spielte unter anderem in einer Mannschaft mit Größen wie Martin Ančička, Jason Miller, Peter Flache (und auch dessen Zwillingsbruder Paul), Ervin Masek, Shawn Heaphy, Josh MacNevin oder Mark Woolf sowie beispielsweise unter Trainer Erich Kühnhackl. Sein letzter Coach war nun Max Kaltenhauser, der voll des Lobes und der Bewunderung für Leserer ist: „Es ist eine Riesen-Leistung und etwas wirklich ganz Besonderes, dass er jetzt so lange – seine ganze Karriere – nur bei einem Verein war. Das gibt es, vor allem in diesem Ausmaß, eigentlich so gut wie nie. Und dass er auch sportlich quasi fast die ganze Bandbreite der Ligenlandschaft mitgenommen hat und Regensburg dabei immer treu war, spricht nicht nur für seine Qualität, die er zweifelsohne immer gezeigt hat und auch heute noch hat, sondern auch für seinen Charakter und seine große Liebe zum Klub und zur Stadt.“ Für ihn persönlich sei es doppelt schade: Mit Jonas Leserer trete nun der letzte verbliebene Akteur zurück, mit dem Kaltenhauser vor dem Gang in die Landesliga 2008 noch gemeinsam für Regensburg gespielt habe: „Erst Peter Flache, jetzt bricht Jonas weg – dann ist von dem Team gar keiner mehr da.“

Doch auch aus sportlicher Sicht sei der Abgang ein großer Verlust, betont Kaltenhauser: „Jonas war für mich die absolute Wunschlösung und die perfekte Besetzung für den dritten Torwart. Er war immer da, wenn er gebraucht wurde und hat stets Qualität ins Training gebracht. Er hat sich nie beschwert, nicht zum Einsatz zu kommen – aber wenn Not am Mann war, stand er mit seiner Klasse bereit. Das war für mich absolut super und ich habe dafür vor Jonas den größten Respekt. Auch wenn ich es total schade finde, dass uns das jetzt fehlen wird – ich kann es komplett nachvollziehen und wünsche ihm nur das Beste!“

Leserer selbst zeigt sich dankbar: „Ich möchte aber auch Danke sagen, an die Verantwortlichen der Eisbären und den ganzen Klub für das langjährige Vertrauen und die gute Arbeit. An Max, der für mich der Stamm des Erfolgs der letzten Jahre ist und mich immer unterstützt hat, und vor allem auch an die Fans. Danke an euch, die immer da waren, als wir euch gebraucht haben. Danke für eure tolle Unterstützung – es war immer eine Ehre, vor euch zu spielen.“

PM/KH

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