Der 38-jährige Stürmer aus den USA wurde in der abgelaufenen Saison Ende Oktober nachverpflichtet, als den damaligen Eishockey-Drittligisten Personalsorgen plagten – insgesamt fünf Mal lief er seither für die Eisbären auf. Trotz seiner wenigen Einsätze etablierte sich der sympathische Angreifer als fester Part des Teams, weshalb er den Domstädtern nun auch nach dem Aufstieg in Deutschlands zweithöchste Spielklasse, die DEL 2, erhalten bleibt. Das Besondere: Fearing bleibt als vollwertiges Teammitglied in Regensburg, obwohl er (vorerst) nicht für den Liga-Kader lizenziert wird.
Damit bleibt den Eisbären Spielraum erhalten, da die Anzahl der Kontingentspieler-Lizenzen in der Zweiten Liga auf sechs pro Saison begrenzt sind. Bei den Regensburgern stehen mit den Stürmern Richard Diviš, Radim Matuš (beide Tschechien), Topi Piipponen (Finnland) und Kyle Osterberg (USA) bereits vier Spieler ohne deutschen Pass im Aufgebot – die maximale Anzahl, die in einer DEL-2-Partie eingesetzt werden darf.
Jeff Fearing war bereits im Frühjahr 2021 an die Verantwortlichen herangetreten und hatte sich als Ersatz für Notfälle und vor allem als Ergänzung für den Trainingsbetrieb angeboten. Der Nordamerikaner ist als Soldat der US Army im rund 100 Kilometer von Regensburg entfernten Grafenwöhr stationiert. In seiner Heimat spielte er unter anderem in der bekannten College-Liga NCAA für das Team der Militär-Akademie.
Fearing dient als Major in der 41st Field Artillery Brigade der US Army und lebt außerhalb des Stützpunktes in Grafenwöhr. „Das ist natürlich mein Haupt-Job und es ist ein Privileg für mich, hier in Deutschland zu leben und die US Army zu repräsentieren. Ich hatte Glück, dass ich im November Teil des Teams und so auch Teil dieser ganz speziellen Saison wurde“, erzählt der Stürmer. Er versuche, sich immer mit vollem Einsatz einzubringen und sich für seine Teamkollegen einzusetzen, seine Stärken sieht der US-Amerikaner in seiner Geschwindigkeit und Stärke. Fearing sagt: „Neben dem Eis kann ich gerade auch den jüngeren Spielern mit meinen Erfahrungen aus dem Eishockey und aus meinem Beruf mit 15 Jahren als Army-Officer weiterhelfen.“ Er freut sich auf die neue Saison, auch wenn er zunächst nicht zum Einsatz kommt: „Wenn die Saison losgeht, werde ich nicht lizenziert sein – und ich kann das verstehen: Mein Job bei der Army macht alles etwas unvorhersehbar. Ich weiß, dass das Team es sich nicht leisten kann, mir schon zu Beginn der Saison eine Lizenz zu geben – ich könnte aus verschiedensten Gründen unter der Saison abberufen oder versetzt werden. Aber trotzdem ist es mein Ziel, noch eine Lizenz und damit auch ein paar Einsätze zu bekommen. Ich liebe Eishockey, ich liebe dieses Team – und ich habe gelernt, dass jeder Tag, an dem man spielen kann, ein Geschenk ist. Ich bin mehr als glücklich, den Jungs wo immer ich kann dabei zu helfen, in der DEL 2 Fuß zu fassen.“
MLi / EVR EISBÄREN GMBH & CO. KG