2008 wechselte Holmgren aus Schweden zum EHC München, der damals in der zweithöchsten deutschen Liga beheimatet war. Insgesamt acht Jahre Saisons stand er anschließend in der Zweiten Liga unter Vertrag, ehe es ihn nach Duisburg in die Oberliga zog. Dort blieb er aber nur ein halbes Jahr, dann folgte im Januar 2017 der Wechsel in die Oberpfalz. Seither hatte Holmgren konstant Top-Leistungen gezeigt und in der abgelaufenen Spielzeit, die mit der Meisterschaft in der Eishockey-Oberliga und dem Aufstieg in die zweithöchste deutsche Spielklasse endete, sogar eine seiner besten Saisons im Eisbären-Trikot abgeliefert.
Kurz vor den Playoffs zog sich der zu dieser Zeit in Bestform befindliche Routinier allerdings einen Bänderriss zu, der ihn die kompletten Playoffs verpassen ließ. Die Verletzung erwies sich in der Folge als hartnäckig und erzwingt letztlich nun auch das Karriereende des Regensburgers. Für Holmgren ist das eine schwierige, aber logische Entscheidung, wie er berichtet:
„Das Knie – oder der Körper allgemein – macht es nicht mehr mit, auf dem Niveau zu spielen, dass ich selbst von mir erwarte. Ich bin einfach etwas älter geworden, vermutlich wäre ich erst im November wieder einsatzfähig und es ist ein langer Weg bis dahin.“
Holmgren erzählt:
„Wir haben sehr lange darüber geredet, ich war den ganzen Sommer über mit den Verantwortlichen der Eisbären in Kontakt. Wir haben uns extra Zeit gelassen, damit es kein Schnellschuss wird – ich habe in der Reha im Sommer hart gearbeitet. Aber je länger der Sommer dauerte, desto mehr ist der Entschluss in mir gereift, dass es der richtige Zeitpunkt ist, um aufzuhören.“
So schwer ihm die Entscheidung gefallen sei, er könne der Situation dennoch Gutes abgewinnen: Für ihn biete das Karriereende zum jetzigen Zeitpunkt die optimale Möglichkeit, den nächsten Schritt in seinem Leben zu gehen, betont er.
„Ich freue mich sehr, dass es in Regensburg weitergeht – es ist inzwischen einfach unser zuhause. Als Referent der Geschäftsleitung kann ich mithelfen, die Eisbären weiterhin nach vorne zu bringen“,
sagt Holmgren.
Der Routinier freut sich auf seine neuen Aufgaben, eines ist ihm aber noch besonders wichtig:
„Ich will mich bei allen bedanken, die ich über die Jahre kennengelernt habe: Fans, Mitspieler, Verantwortliche, Betreuer. Danke für eure Unterstützung. Ich hoffe ich sehe euch alle im Stadion wieder – denn ich bin immer im Stadion im Winter.“
Eisbären-Geschäftsführer Christian Sommerer bedauert, dass Peter Holmgren als Spieler nicht mehr zur Verfügung stehen wird, ist aber froh, ihn in der Organisation halten zu können. Für den Goalie ist er voll des Lobes:
„Peter ist eines der Gesichter der Eisbären Regensburg der letzten Jahre, er hat eine Ära der Eisbären geprägt. Auf und neben dem Eis war und ist Peter immer ein Vorbild, er ist ein mega Typ und steht auch beispielhaft für unsere `Eisbären-DNA‘. Peter und ich haben uns schon seit längerem immer wieder über die Weiterentwicklung der Eisbären als Klub und über die strategische Ausrichtung des gesamten Standortes ausgetauscht. Dabei habe ich schnell den Eindruck gewonnen, dass Peter ein wichtiger Baustein für uns als Organisation sein kann und wird.“
Es habe daher nahe gelegen, ihn am Ende seiner Spielerkarriere weiter bei den Eisbären zu integrieren und gemeinsam die nächsten Schritte zu gehen. Sommerer ergänzt:
„Wir freuen uns daher sehr, ihn als Teil des Teams der Geschäftsstelle in seiner neuen Funktion an Bord zu wissen!“
Gleich in mehreren Statistiken liegt Holmgren in der Regensburger Allzeit-Ranglisten weit vorne: So hat der Deutsch-Schwede acht Torvorlagen auf seinem Konto – in den letzten 30 Jahren kommt nur Jonas Leserer auf einen Assist mehr (9; zuvor wurden Punkte für Torhüter nicht ausgewiesen). In seiner Zeit in Regensburg gelangen Holmgren 8 Shutouts, also Spiele ohne Gegentor – was ihm seit dem Jahr 2000 zusammen mit Martin Cinibulk Rang 1 in dieser Kategorie beschert. Insgesamt stand Holmgren 171 Mal für die Domstädter zwischen den Pfosten und sammelte 9435 Spielminuten – das bedeutet seit 2000 (zuvor ist die Auswertung der tatsächlichen Einsätze schwierig) sogar den ersten Rang.
Jan-Mirco Linse/JM