„Mein Entschluss, kürzer zu treten, steht schon seit einiger Zeit, Verein und Mannschaft wurden frühzeitig bereits im Sommer von mir darüber informiert“, gibt Vilzing´s erfahrener Sportfunktionär Auskunft. „Was Sepp in den letzten Jahren für den Verein geleistet hat, ist wirklich nur ganz schwer in Worte zu fassen“, beginnt Vilzing´s 1. Abteilungsleiter Roland Dachauer seine Ausführungen. „Sepp hat die unglaubliche Erfolgsgeschichte der letzten zehn Jahre in unserem Verein erst als Trainer, dann als sportlicher Leiter maßgeblich mitgeschrieben. Wenn man noch weiter zurückblickt, gibt es wohl kaum eine Person, die im ostbayerischen Amateurfußball in den vergangenen 40 Jahren auch nur annähernd so erfolgreich gearbeitet hat wie Sepp. Er hat den lokalen Amateurfußball der letzten Jahrzehnte auf Top-Niveau geprägt wie nur wenige andere, es ist wohl selten passender, von verdientem Funktionärsruhestand zu sprechen, als bei dieser Konstellation. Auch wenn es für uns als Verein natürlich ungeheuer schade ist, wir verlieren ungemeine Fachkompetenz, eine wahnsinnig authentische Persönlichkeit und einfach einen tollen Menschen mit großem Erfahrungsschatz für jede Lebenslage bei uns im Funktionsteam“, gibt sich Dachauer wehmütig.
„Für mich war es immer eine Ehre, für die DJK Vilzing zu arbeiten -sowohl 4 Jahre als Cheftrainer, als auch 6,5 Jahre als sportlicher Leiter“, informiert Beller. „Dass ich an der enormen sportlichen und infrastrukturellen Entwicklung der letzten Jahre teilhaben durfte, erfüllt mich mit Stolz und großer Zufriedenheit“, führt der 70-jährige Lehrer weiter aus. „Ausdrücklich möchte ich mich bei Roland Dachauer bedanken für die jahrelange sehr gute, freundschaftliche und kompetente Zusammenarbeit seit 2011“, blickt Beller dankbar auf seine Zeit am Huthgarten zurück.
„Sepp hinterlässt eine große Lücke, wir werden den Winter nutzen, um die Weichen zu stellen und versuchen, die Lücke zu schließen“, informiert Vilzing´s 1. Abteilungsleiter über die nächsten Schritte. „Wir mussten längst feststellen, dass es eigentlich kaum mehr möglich ist, den Spielbetrieb in der Regionalliga auf ehrenamtlicher Basis zu organisieren – neben dem sportlichen Kerngeschäft muss man mittlerweile fast noch mehr Zeit verbringen mit Bürokratie, Auflagen und administrativen Prozessen“, gibt Dachauer zu Bedenken. „Dennoch wollen wir die Grundarchitektur in unserem Verein nicht verändern und weiterhin auf ehrenamtlicher Basis die Funktionärsaufgaben erfüllen. Deshalb wird der Lösungsansatz sein, dass wir mit einem Management-Team von 3-5 Personen den Sport- und Spielbetrieb der 1. Mannschaft organisieren werden. Dieses Team wollen wir in den kommenden Monaten aufstellen. Bis dahin werden alle anfallenden Aufgaben von unserem technischen Leiter Andi Bugl und von mir persönlich übernommen“, informiert Dachauer.
Josef Beller war von Sommer 2011 bis Mai 2015 Cheftrainer der 1. Mannschaft am Huthgarten. In seiner ersten Saison schaffte er direkt den Aufstieg von der BOL in die Landesliga, im zweiten Jahr feierten die Schwarzgelben als Aufsteiger die Vizemeisterschaft und scheiterten erst in der zweiten Runde der Relegation am Aufstieg in die Bayernliga. Dieser sollte ein Jahr später folgen mit einem historischen Relegationstriumph für den FC Affing. In der Premierensaison 24/15 in der Bayernliga erreichte der Lohamer in Diensten der DJK einen hervorragenden fünften Tabellenplatz in der Endabrechnung. Im Sommer 2018 kehrte Beller als sportlicher Leiter an den Huthgarten zurück. Nach dem Platz 5 in 18/19 und der Vizemeisterschaft in der Corona-Saison 19/21 feierte er im Mai 2022 mit der Bayernligameisterschaft und dem damit verbundenen Regionalligaaufstieg den nächsten historischen DJK-Erfolg. Dieser wurde bislang nur noch getoppt von der Vizemeisterschaft in der Regionalliga Bayern in der abgelaufenen Saison – dem bislang größten Erfolg der schwarzgelben Vereinsgeschichte. Als Architekt aller historischer DJK-Erfolge der letzten 10 Jahre hat sich Sepp Beller gleich mehrmals seinen Eintrag in die Geschichtsbücher der DJK Vilzing gesichert.