Die Teilnehmer der Podiumsdiskussion Bürgermeister Jürgen Huber, Prof. Walter Weber und Frank Steinwede waren sich mit dem Publikum einig, dass eine zukunftsorientierte Verkehrsplanung in Regensburg ohne eine Stadtbahn nicht möglich ist.
Unterschiedliche Ansätze gab es in der Bewertung der Ursachen für die Verkehrsprobleme in Regensburg. Während Professor Weber im Wesentlichen das Umland dafür verantwortliche machte, bemerkte Jürgen Huber, dass ein O-Bus auch eine Alternative wäre.
Jan Mascheck von der Interessensgemeinschaft äußerte sich zu Hubers Statement: „Natürlich ist dieser Oberleitungs-Bus sehr umweltfreundlich, löst aber die Umlandaufgaben nicht. Es sind die Umlandbürger, die zuhauf täglich nach Regensburg einpendeln, 70.000 täglich. Die 30.000 Auspendler stellen dagegen kein Problem dar.“
Einige Teilnehmer merkten an, dass ein Umsteigen zwischen verschiedenen Verkehrmitteln nicht zu vermeiden sein wird, beispielsweise ein Umstieg an der Walhallastraße zum Car- oder Bikesharing.
Hierzu Jan Mascheck: „Der ÖPNV konkurriert mit dem PKW, der Umstiegsfrei ans Ziel kommt; nicht ohne Grund bauen viele Städte Stadt-Umland-Bahnen, wie Gmunden, Erlangen, Luxemburg oder Salzburg. Die in PKWs einpendelnden Umlandbürger bekommt man nur in die Bahn, wenn man sie umsteigefrei zu den Zentren der Dienstleistungsachse bringt. Alle Umstiegsprojekte an den jetzigen Trassen sind zum Scheitern verurteilt."
Ein bis zwei Umstiege werden auch in den Großstädten, wie Berlin, Hamburg oder München akzeptiert und hingenommen, nicht jedoch bei Städten in der Größenordnung von Regensburg.
Die Lösung, einfach ein paar Haltepunkte an der bestehenden Strecke zu öffnen, bringt nichts. Nicht der Regensburger aus der Konradsiedlung, der zum DEZ will verursacht den Stau, denn der wählt häufig schon das gut funktionierende Bussystem der Verkehrsbetriebe, sondern der in Regensburg arbeitende und einkaufende Regenstaufer, Maxhütterer, Langquaider, Sinzinger, Kelheimer usw..
Es wurde zudem angemerkt, dass nicht die Regensburger Bürger den Stau verurachten, sondern die Auswärtigen, hauptsächlich Landkreisbürger, welche jeden Tag in die Stadt fahren müssen. Genau hier sollte das Stadtbahn-System greifen, denn wenn das ÖPNV-Projekt an der Stadtgrenze Regensburg aufhört, ist es wirkungslos!
Denn nur wenn der Bürger eine schnelle und effektive Transportmöglickeit bekommt, besteht die Möglichkeit, den PKW-Verkehr in der Stadt zu reduzieren.
PM/MB