In vielen Niederlassungen bei der Deutschen Post sind Beschäftigte bundesweit seit der gestrigen Frühschicht in den Streik getreten. Seit den frühen Morgenstunden des ersten April habe Verdi in der Paket- und Briefzustellung bundesweit zu Warnstreiks aufgerufen, sagte eine Verdi-Sprecherin in Berlin. Die Gewerkschaft rechnete am Mittwoch mit mehreren Tausend Teilnehmern. «Wir gehen davon aus, dass die Warnstreiks zu deutlichen Verzögerungen in der Postbearbeitung führen werden», hieß es bei Verdi in Nordrhein-Westfalen. Auch in anderen Bundesländern wie unter anderem in Bayern, Niedersachsen und Sachsen ließen Post-Beschäftigte der Frühschicht die Arbeit ruhen.
Verdi fordert für die 140 000 tariflich bezahlten Mitarbeiter der Post Arbeitszeitverkürzungen von 38,5 auf 36 Wochenstunden bei vollem Lohnausgleich. Hintergrund des Ausstands ist die Gründung von Regionalgesellschaften in der Paketzustellung, wo die Zusteller zu niedrigeren Tarifen bezahlt werden. Das Post-Management hatte verschiedene Ideen zur Verkürzung und Flexibilisierung von Arbeitszeiten vorgelegt, aber die Frage des Lohnausgleichs ausgeklammert. Die Friedenspflicht zum gekündigten Tarifvertrag lief zum 1. April um 0.00 Uhr aus.
dpa/MF