Die bunten Fahnen kündigen es an: Der Welterbetag 2015 am 7. Juni wird international.
Unter dem Motto „Wir Welterben – Kultur spricht viele Sprachen“ hat die Stadt Regensburg am 7. Juni von 13 bis 19 Uhr am Marc-Aurel-Ufer, im Salzstadel und im St. Katharinen Spital wieder ein abwechslungsreiches Programm auf die Beine gestellt. Regensburg als jahrtausendealter Ort in günstiger Lage an der Donau war schon immer ein Ort der Ankunft und des Aufbruchs. Diese Spuren des Wandels gilt es zu entdecken und aufzuzeigen, alte Bindungen sollen gestärkt, neue Bindungen geschaffen und gefestigt werden.
Aktionen im Salzstadel und im Besucherzentrum
Vorausstellung zum Haus der bayerischen Geschichte
Im UG des Besucherzentrums Welterbe wird eine Vorausstellung zum Haus der bayerischen Geschichte gezeigt, das 2018 am Donaumarkt seine Pforten öffnen wird. „Konzept, Inhalte und Objekte“ sind Schwerpunkte der Ausstellung. Zusätzlich stehen Samstag, 6. Juni, und Sonntag 7. Juni, Mitarbeiter des Museums persönlich für Fragen zur Verfügung.
Am Welterbetag selbst können zudem Erinnerungsstücke für das zukünftige Museum im Salzstadel abgegeben und deren Geschichte erzählt werden. Ergänzt wird dieser Blick in die Vergangenheit durch die Erzählungen von Zeitzeugen, die ihre
Heimat vor kurzer oder langer Zeit verlassen haben, um ein
neues Zuhause an der Donau zu finden.
Architekturpuzzle und Fotoaktion
Im Brücksaal sind Kinder und Familien eingeladen, einen bunten
„Fassaden-Stil-Mix“ als Häuserzeile für eine fiktive
Regensburger Altstadtgasse zu kreieren. Baustile
unterschiedlichster Kulturen und Epochen sollen sich schließlich
zu einem großen Ganzen vereinen. Das verbindende Element
des Welterbekonzept wird auch bei der Aktion „Die Gesichter
des Welterbes“ deutlich: Ein Profi-Fotograf fängt die
Besucherinnen und Besucher im Porträt vor deren favorisierter
Welterbestätte ein.
Malen und Geschichten hören in neun Sprachen
Ein internationales Lese- und Malabenteuer mit
dem Ratisbonerl ist im Kränchersaal geboten. „Mit dem
Ratisbonerl auf Zeitreise“ heißt das Kinderbuch von Helmut
Hoehn, das bereits 2012 vom Pustet Verlag für die
Welterbevermittlung aufgelegt wurde. Am Welterbetag kann
dieses spannende Abenteuer in neun Sprachen erlebt werden:
In jeder Sprache wird das Buch vorgelesen und bei der
phantasievollen Malaktion wird die spannende Frage
beantwortet: Wie sieht wohl ein syrisches Ratisbonerl aus?
Aktionen am Marc-Aurel-Ufer
Internationale Meile
Im Sprachcafé lassen sich viele Sprachen zur selben Zeit an nur
einem Ort erleben. Sprache als Kulturgut begreifen und sich
ungezwungen in neuen und bekannten Fremdsprachen
üben, das ist das Ziel des Sprachcafes. Gleich nebenan stellt
sich die Frage: Wie hängen traditionelle Gerichte und die
Baukultur eines Landes zusammen? Wo treffen sich Esskultur
und Baukultur? Studenten der Hochschule
Regensburg gehen diesen spannenden Ansätzen zusammen
mit dem Aktionsbündnis „Kochkulturen im Dialog“ nach.
Probieren und Schmecken ist natürlich erlaubt! Wer dann noch Lust auf einen Welterbecocktail hat, ist bei der Saftbar der Jugendschutzsstelle genau richtig. Und zum Abschluss des Rundgangs über die internationale Meile können alle Interessierten noch einen Wunsch an die „Wonderwall“ der Schule Breitschaft pinnen.
Führungen und Podiumsdiskussion
Auch in diesem Jahr wird es wieder ein umfangreiches Angebot an Führungen am Welterbetag geben. Mit dabei sind zwei Kurzführungen aus dem beliebten Repertoire von den Gästeführern „kulttouren“, eine Führung durch das Spital und eine Führung durch die dortige Ausstellung zu dem Diplomaten „Johann Mario Warschitz“. Es haben sich darüber hinaus Brigitte Feiner und Rosa Micus zu jeweils einer Spezialführung bereit erklärt. Zum Abschluss des Welterbetages stellt sich unter anderem Oberbürgermeister Joachim Wolbergs bei einer Podiumsdiskussion den drängendsten Fragen rund um den Themenkomplex „Regensburg und Internationalität“.
Hintergrund
Ziel des jährlich stattfindenden UNESCO-Welterbetages ist es, die deutschen Welterbestätten nicht nur als Orte besonders sorgfältiger Denkmalpflege ins Bewusstsein der Öffentlichkeit zu rücken, sondern auch ihre Rolle als Vermittler der UNESCO-Idee zu stärken. Der Welterbetag soll vor allem ein Forum der Kommunikation und Begegnung mit den Menschen vor Ort sein, für die „ihre“ Welterbestätte einen wichtigen kulturellen und historischen Bezugspunkt darstellt. Der Grundgedanke dabei ist, das Welterbe erlebbar zu machen und die eigene Kultur als Teil eines vielfältigen Erbes der Menschheit zu verstehen. 2015 sollen vermehrt internationale bzw. interkulturelle Aspekte in den Vordergrund gerückt werden.
Tickets für die Führungen sind ab 27. Mai im Besucherzentrum Welterbe für einen Beitrag von 2 Euro je Erwachsener und 1 Euro je Kind bis 14 Jahre zu haben. Am Welterbetag startet der Kartenverkauf ab 10 Uhr.
Die Programme liegen ab 26. Mai an den Auslegestellen im Besucherzentrum Welterbe, der Tourist-Info am Alten Rathaus, in der vhs, in den Bürgerbüros und in der Stadtbücherei aus.
Weitere Infos zum Welterbetag: www.welterbe-regensburg.de