Weber hatte bereits im September angekündigt, das Spitzenamt in der bürgerlich-christdemokratischen Europäischen Volkspartei (EVP) anzustreben. Die EVP will bei ihrem Kongress Ende Mai in Rotterdam einen neuen Vorstand wählen.
Der bisherige Amtsinhaber, der frühere EU-Ratspräsident Donald Tusk, will dort nicht erneut als EVP-Chef kandidieren. Weber führt bereits die EVP-Fraktion im Europaparlament an. Diese Funktion möchte der Niederbayer, der auch CSU-Vize ist, weiter behalten und mit der des EVP-Vorsitzenden vereinen.
«Wir freuen uns sehr, dass Manfred Weber sich bereit erklärt hat, für den Vorsitz zu kandidieren», sagte CSU-Chef Markus Söder bereits vor der CSU-Vorstandssitzung. Am 2. Mai solle Weber dann auch noch in einer gemeinsamen Präsidiumssitzung von CDU und CSU gekürt werden.
Theoretisch könnten sich aber auch noch weitere Bewerber aus anderen Parteien melden. Zur EVP gehört etwa auch die österreichische ÖVP.
Söder lobte, Weber habe für den EVP-Chefposten nicht nur die nötige Kompetenz, sondern er habe es nach «schweren Momenten» in der Vergangenheit auch verdient. Er habe deshalb die volle Unterstützung.
Weber genießt in der EVP großes Vertrauen – er scheiterte 2019 aber im Kampf um den Posten des EU-Kommissionschefs. In der Folge war er lange als Kandidat für das Amt des Präsidenten des Europaparlaments gehandelt worden, hatte sich aber schließlich nicht darum beworben.
dpa/MB