Wegen der Ausbreitung des Coronavirus untersagt der Freistaat Bayern Angehörigen weitgehend den Besuch von Alten- und Pflegeheimen. Das sagte Ministerpräsident Markus Söder (CSU) am Freitag in München.
Das Besuchsrecht wird damit deutlich eingeschränkt. Die Betreuung von Kindern solle nicht bei den Großeltern organisiert werden.
Zudem hat der Bund gestern beschlossen, einen Schutzschirm für Krankenhäuser und Pflegeeinrichtungen bereit zu stellen. Dieser soll im Zweifelsfall vom Freistaat ergänzt werden. Bayern werde einen Startbetrag in Höhe von 50 Millionen Euro bereit stellen.
Zum Schutz älterer und kranker Menschen vor einer Ansteckung mit dem Coronavirus werden auch die Besuchsmöglichkeiten an Bayerns Krankenhäusern stark eingeschränkt. Pro Patient sei ein Besucher pro Tag für jeweils eine Stunde angestrebt, sagte Gesundheitsministerin Melanie Huml (CSU). In bestimmten Situationen blieben Besuche aus „humanitären Gründen“ weiter notwendig, etwa wenn Kinder in einer Klinik behandelt würden oder jemand im Sterben liege. Sie betonte: „Der Gesundheitsschutz der Bevölkerung muss an erster Stelle stehen.“
In Bayern gibt es demnach derzeit rund 4000 Intensivbetten an Kliniken und in Krankenhäusern zur Behandlung besonders kranker Patienten. Bei der angestrebten Erhöhung der Bettenzahl wegen des Coronavirus sei daher die ebenso wichtige Frage, wie mehr Pflegepersonal generiert werden könne, sagte Huml. Die Verschiebung von nicht zwingend notwendigen Operationen sei daher ein wichtiger Schritt, um mehr Personal bereitzustellen, betonte die Ministerin.