Die Maßnahmen gegen die weltweite Corona-Pandemie sorgen laut ADAC aktuell für einen massiven Stau-Rückgang auf Bayerns Autobahnen. So verzeichnete der Club nach dem Lockdown vergangene Woche exakt 571 Staus und damit ein Minus von über 50 Prozent (650) im Vergleich zu der Woche davor.
Grund dafür ist das mit der Corona-Krise einhergehende drastisch gesunkene Mobilitätsverhalten, wie zum Beispiel die Verlagerung der Arbeitsstätten in die eigenen vier Wände und die extrem eingeschränkten Freizeitmöglichkeiten.
„Megastaus gibt es aber nach wie vor, der meiste Stillstand findet aufgrund der verschärften Kontrollen an den Grenzübergängen statt“, erklärt Alexander Kreipl, verkehrs- und umweltpolitischer Sprecher des ADAC Südbayern.
Besonders betroffen sind – jeweils in beiden Richtungen – der Grenzübergang Pocking auf der A3 Passau-Suben, der Grenzübergang Waidhaus auf der A6 Nürnberg-Pilsen, der Grenzübergang Walserberg auf der A8 Salzburg-München und der Grenzübergang Kiefersfelden auf der A93 Inntaldreieck-Kiefersfelden.
„Jedoch zeichnet sich bereits jetzt nach Analyse der ADAC Staudatenbank ab, dass sich die Anzahl der Staus mit der am vergangenen Samstag beschlossenen Ausgehbeschränkung im Freistaat in KW 13 erneut erheblich reduzieren wird“, so Kreipl weiter.
Im Gegensatz zum Individualverkehr ist das LKW-Verkehrsaufkommen laut ADAC Staudatenbank beinahe unverändert. Zudem dürfen LKW in Bayern zunächst bis 30. Mai 2020 auch sonntags haltbare Lebensmittel und Hygieneartikel befördern. Hintergrund ist, dass das Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur die Verkehrsministerien der Bundesländer gebeten hat, die Einhaltung des Sonntagsfahrverbots nicht zu kontrollieren, um Liefer- und Versorgungsengpässe zu verhindern.
Zwar hat die Corona-Krise das öffentliche Leben fest im Griff, einen Baustopp auf den bayerischen Autobahnen gibt es jedoch nicht. Im Gegenteil: Momentan wird im Freitaat an 97 Stellen gearbeitet. Das liegt zum einen daran, dass der Verkehr durch die Corona-Krise abgenommen hat und somit Baumaßnahmen einfacher durchgeführt werden können. Zum anderen hat mit dem Frühling die Hochsaison für Straßen- und Brückenarbeiten begonnen. Der ADAC weist darauf hin, dass deshalb trotz rückläufigem Mobilitätsverhalten durchaus Verzögerungen und Staus an den zahlreichen Baustellen in Bayern entstehen können.
Nach Informationen des ADAC nutzen einige Autofahrer die leeren Straßen derzeit dazu, mit überhöhter Geschwindigkeit unterwegs zu sein. „Der Missbrauch der ruhigen Verkehrslage für Raserei provoziert unnötige Gefahren und ist nicht hinnehmbar, zumal unsere Rettungsdienste mehr als ausgelastet sind“, kritisiert Kreipl scharf und appelliert an den gesunden Menschenverstand.
Pressemitteilung ADAC