Angesichts der deutlich gestiegenen Corona-Infektionszahlen kontrolliert die bayerische Polizei am Freitag verstärkt die Einhaltung der Vorschriften. Die Beamten sollen unter anderem prüfen, ob die je nach der Stufe der Corona-Ampel geltende Maskenpflicht und die Abstandsregeln eingehalten werden, teilte das Innenministerium im Vorfeld in München mit. Dabei soll es auch verstärkte Kontrollgänge auf U-Bahnhöfen geben. Für Verstöße drohen Bußgelder in Höhe von bis zu 25 000 Euro. Jedoch wolle die Polizei zunächst einmal belehren und aufklären - man werde mit Augenmaß vorgehen, hieß es.
Es ist die zweite bayernweite Schwerpunkt-Kontrollaktion dieser Art. Die erste hatte im Frühjahr zur Zeit des Shutdowns stattgefunden. Damals war die Polizei weitgehend zufrieden mit der Disziplin der Bevölkerung, musste aber auch 3000 Verstöße gegen die Maskenpflicht feststellen. Inzwischen gehen Politiker und Ordnungshüter davon aus, dass die Bereitschaft zum Einhalten der Regeln vielerorts gesunken ist. Vor allem von privaten Feiern in Kellern, Partyräumen und Garagen befürchten Experten eine hohe Ansteckungsgefahr.
Die Zahl der bestätigten Corona-Infektionen ist in den vergangenen zehn Tagen auch in Bayern stark gestiegen. Insgesamt lag der Freistaat am Donnerstag nach Angaben des Landesamtes für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit im Schnitt bei einer Sieben-Tage-Inzidenz von 63,8 und damit deutlicher über der Warnstufe von 50. In mehreren Regionen wurden sogar weit über 100 Infektionen pro 100 000 Einwohner binnen sieben Tagen festgestellt. Im Landkreis Berchtesgadener Land, wo die Verbreitung des Virus außer Kontrolle geraten war, wurde eine Inzidenz von 292 nachgewiesen.
In diesen Corona-Hotspots mit drastischen Zahlen gelten von Freitag an zusätzliche Beschränkungen. Die von Ministerpräsident Markus Söder (CSU) am Mittwoch angekündigte neue, dunkelrote Warnstufe sieht unter anderem vor, dass auf Veranstaltungen nur noch maximal 50 Teilnehmern zusammenkommen dürfen und bereits ab 21.00 Uhr eine Sperrstunde für Lokale gilt.
dpa
In Regensburg gelten aufgrund der Überschreitung des Warnwerts von 50 ab Freitag (23.10.) neue Maßnahmen.
Laut den Regeln des Freistaats werden private Feiern und Kontakte jetzt auf fünf Personen oder zwei Haushalte begrenzt, es gilt eine Sperrstunde und ein Alkoholverbot auf öffentlichen Plätzen ab 22 Uhr. Die Maskenpflicht am Platz gilt jetzt für Schüler aller Jahrgangsstufen.
Die Mitteilung der Stadt finden Sie hier.
Auch im Landkreis Cham gelten aufgrund der aktuellen Lage und einer 7-Tage-Inzidenz über 50 verschärfte Regeln. Diese können Sie hier nachlesen.
Laut Robert Koch-Institut (RKI) und Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit (LGL) hat die Stadt Regensburg am Donnerstag die 7-Tage-Inzidenz von 50 überschritten.
Auch am Freitag war die Stadt Regensburg über dem Warnwert. Auch im Landkreis Cham bleibt der 7-Tage-Wert über 50, auch wenn er gegenüber der am Donnerstag vom LGL gemeldeten Zahl wieder leicht gesunken ist.
Die aktuellen Werte aus Ostbayern laut RKI:
(Stand 23.10. 00:00 Uhr, Quelle: Robert Koch-Institut)
Weitere Zahlen aus Niederbayern und der Oberpfalz haben wir hier zusammengefasst.
MF