Mi, 18.03.2020 , 10:13 Uhr

Corona-Krise: LBV sagt Spendensammlung ab – halbe Million Euro für lokale Projekte fehlt

Auch Nichtregierungsorganisationen sind von den Auswirkungen der Coronavirus-Pandemie betroffen. Als erster bayerischer Verband zog der LBV weitreichende Konsequenzen, um durch seine Aktivitäten keinesfalls zu einer Verbreitung des Virus beizutragen. Normalerweise wären seit Montag 40.000 Sammlerinnen und Sammler jeden Alters für eine Woche im gesamten Freistaat für Bayerns Natur unterwegs gewesen. Diese jährliche schon seit Jahrzehnten stattfindende Spendenaktion haben die Naturschützer bereits letzte Woche abgesagt.

„Die Absage unserer Sammelwoche war für uns selbstverständlich, denn wir tragen bei einer solch großen Aktion eine hohe Verantwortung. Als Verein, der auf Spenden angewiesen ist, ist das jedoch ein großer Verlust. Uns fehlt deshalb mindestens eine halbe Million Euro“, so der LBV-Vorsitzende Dr. Norbert Schäffer. Mit den Einnahmen aus der beliebten Spendensammlung finanziert der LBV normalerweise wichtige lokale Naturschutzmaßnahmen direkt in den Landkreisen. „Mit den Spenden aus der Sammelwoche unterstützen unsere ehrenamtlichen Aktiven vor Ort gefährdete Arten wie Schleiereulen und Fledermäuse, hoch bedrohte Feldvögel wie Rebhuhn und Kiebitz oder die Pflege von stark schwindenden Lebensräumen wie Moore, Feuchtgebiete und Streuobstwiesen“, erklärt Schäffer. Dieses Jahr können derartige lokale Schutzmaßnahmen zum Erhalt der Artenvielfalt wahrscheinlich nicht umgesetzt werden.

Ab dem 16. März wären Freiwillige in ganz Bayern mit Sammellisten und Dosen unterwegs gewesen, um den Naturschutz vor der Haustür zu unterstützen. Der LBV will seiner gesamtgesellschaftlichen Verantwortung gerecht werden, die Sammlerinnen und Sammler schützen und nicht zur Ausbreitung beitragen. Deshalb haben sich die bayerischen Naturschützer bereits letzte Woche dazu entschlossen, diese Form der Sammlung von Tür zu Tür nicht durchzuführen, wie das viele in der Vergangenheit gerne getan haben.

Der Naturschutzverband rechnet durch die Absage der Sammelwoche mit hohen Ausfällen bei seinen Spendeneinnahmen, so dass die Artenschützer viele lokale Naturschutzprojekte dieses Jahr nicht werden durchführen können. „Bayerns Natur wird unter dem Ausfall unserer Sammelwoche leiden. Daher hoffen wir als LBV auf die Kreativität der Sammlerinnen und Sammler, statt von Haus zu Haus zu gehen, eigene Online-Spendenaktionen über die LBV-Webseite oder Facebook zu Gunsten von Bayerns Natur durchzuführen“, so Schäffer.

Der LBV hatte vergangene Woche ebenfalls bayernweit alle Veranstaltungen vorerst bis einschließlich Sonntag, 19. April abgesagt.  Darunter fallen Bezirksversammlungen, Jahreshauptversammlungen, Monatsversammlungen, Vorträge, Workshops, Exkursionen und auch Sitzungen von Kreisgruppen und Arbeitsgruppen.

Pressemitteilung LBV

Das könnte Dich auch interessieren

31.10.2024 Bayern: 16.500 Firmen verpassen Frist für Corona-Hilfen-Abrechnung Rund 16.500 bayerische Unternehmen haben trotz einer zusätzlichen einjährigen Frist keine Schlussabrechnung für die Corona-Hilfen des Bundes eingereicht. Dies gab die Industrie- und Handelskammer (IHK) München und Oberbayern bekannt. Betroffene Unternehmen sind nun verpflichtet, den gesamten Corona-Zuschuss plus Zinsen zurückzuzahlen. Firmen, die jedoch eine Fristverlängerung beantragt haben, können ihre Abrechnung im Rahmen eines Anhörungsverfahrens bis 17.07.2024 Steigende Werte in Regensburg: Abwasser zeigt «moderate» Corona-Welle in Bayern In Bayern gibt es zurzeit wieder deutlich mehr Corona-Infektionen. Darauf deutet das Abwassermonitoring hin. Experte Oliver Keppler spricht von einer moderaten Welle im Freistaat. Auch in Regensburg steigen die Werte. 25.02.2024 Bayerische Förderinitiative zu Long- und Post-COVID liefert weitere wichtige Ergebnisse Bei den vom Bayerischen Staatsministerium für Gesundheit, Pflege und Prävention geförderten Forschungsprojekten zu Long- und Post-COVID liegen nun weitere wichtige Ergebnisse vor. Darauf hat Bayerns Gesundheitsministerin Judith Gerlach am Sonntag hingewiesen. 15.01.2024 Acht Apotheken sollen Corona-Medikament illegal weiterverkauft haben Weil sie das Corona-Medikament Paxlovid illegal ins Ausland verkauft haben sollen, wird gegen mehrere Apothekerinnen und Apotheker in Bayern ermittelt. «Über die Zahl der unterschlagenen Packungen Paxlovid kann derzeit nur spekuliert werden», sagte ein Pressesprecher der Bayerischen Zentralstelle zur Bekämpfung von Betrug und Korruption im Gesundheitswesen (ZKG) in Nürnberg am Montag. «Wir sind erst am