Die Kurzarbeit in der Corona-Krise trifft Bayern am härtesten. Das geht aus einer Erhebung des Ifo-Instituts hervor. Demnach war im Mai gut jeder vierte Sozialversicherungspflichtige in Kurzarbeit (26%), wie aus einer Schätzung der Münchner Ökonomen hervorgeht.
Insgesamt kommen die Wirtschaftsforscher für Bayern auf rund 1,47 Millionen Kurzarbeiter – auch absolut erreicht der Freistaat damit den höchsten Wert im Ländervergleich und kommt auf minimal mehr Kurzarbeiter als das deutlich bevölkerungsreichere Nordrhein-Westfalen.
„Gerade in den Ländern mit bedeutender Automobil- und Zuliefererindustrie wird besonders viel Kurzarbeit gefahren“, sagte Ifo-Experte Sebastian Link. Geht man nach dem Anteil der Kurzarbeiter an den sozialversicherungspflichtig Beschäftigten, folgen auf Bayern Baden-Württemberg und die in der Schätzung zusammengefassten Länder Niedersachsen und Bremen mit jeweils 23 Prozent.
Die nächsthöchsten Kurzarbeitsanteile gab es mit jeweils 21 Prozent in Nordrhein-Westfalen, Hessen, den zusammengefassten Ländern Schleswig-Holstein, Hamburg und Mecklenburg Vorpommern, sowie – ebenfalls zusammengefasst – in Berlin und Brandenburg. Dahinter folgte Sachsen mit 19 Prozent. Am Ende rangierten die jeweils zusammengefassten Länder Sachsen-Anhalt und Thüringen sowie Rheinland-Pfalz und das Saarland mit 17 Prozent.
Insgesamt geht das Ifo-Institut von 7,3 Millionen Kurzarbeitern im Mai aus. Es bezieht sich dabei auf Beschäftigte, die tatsächlich in Kurzarbeit sind. Die Zahl der Beschäftigten, für die grundsätzlich Kurzarbeit angemeldet ist, liegt höher. Die Schätzung beruht auf Daten aus der Konjunkturumfrage des Instituts.
dpa