In Bayern sind offenbar zahlreiche Ärzte mit Tausenden mangelhaften Schutzmasken beliefert worden. Deutschlandweit lieferte das Bundesgesundheitsministerium mutmaßlich mindestens 800 000 unsichere Schutzmasken aus, wie eine am Donnerstag veröffentlichte Anfrage des Bayerischen Rundfunks (BR) an alle Kassenärztlichen Vereinigungen ergab.
Demnach entsprachen die betreffenden Masken nicht den Anforderungen an die europäische Norm.
«Wir haben rund 10 000 dieser Masken an Praxen ausgeliefert», sagte ein Sprecher der Kassenärztlichen Vereinigung Bayern (KVB) auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur. Der KVB sei vorab versichert worden, die Masken seien im Auftrag des Bundes geprüft worden. Die Zahl der im Freistaat betroffenen Arztpraxen sei nicht klar zu beziffern, sagte der Sprecher weiter. Ob möglicherweise auch Kliniken entsprechende Lieferungen des Bundes erhalten hatten, wisse er nicht.
Recherchen des BR mit anderen internationalen Medien und einer Rechercheplattform zeigten außerdem, dass Behörden anscheinend in ganz Europa millionenfach mangelhafte Schutzmasken kauften. Vielfach sei dabei wohl mit falschen oder unzureichenden Zertifikaten betrogen worden.
dpa